| U20-WM

Siebenkampf-Duo glänzt auf Rang vier und fünf

Nächster starker internationaler Auftritt der deutschen Siebenkämpferinnen: U18-Weltmeisterin Celina Leffler hat bei den U20-Weltmeisterschaften in Eugene (USA) mit 5.746 Punkten Rang vier belegt. Die Dritte der U18-WM Louisa Grauvogel steigerte ihren Hausrekord auf 5.621 Punkte und wurde Fünfte. An der Spitze knackte ein Duo die 6.000-Punkte-Marke.
Silke Morrissey

Zwei Siebenkämpferinnen über 6.000 Punkte, eine weitere mit 5.948 Zählern – ein ähnlich starkes Resultat hat es in der Geschichte von U20-Weltmeisterschaften nur zweimal gegeben. Allein 1988 konnten drei Athletinnen die 6.000-Punkte-Marke überbieten, die Deutsche Peggy Beer landete damals mit 6.067 Punkten auf dem Bronzerang.

In Eugene gab das Top-Trio von Beginn an den Ton an. Vorweg marschierte die 17 Jahre alte Britin Morgan Lake. Mit 1,94 Meter erzielte sie im Hochsprung einen britischen U20-Rekord und war auch beim Versuch über 1,97 Meter (U18-Weltrekord) nicht chancenlos. Im Kugelstoßen legte sie anschließend mit 14,17 Metern das Fundament für Gold, das ihr auch an Tag zwei niemand mehr streitig machen konnte. Mit 6.148 Punkten ist sie die neue U20-Weltmeisterin.

Wie sich das anfühlt, weiß die Kubanerin Yorgelis Rodriguez: Sie stand vor zwei Jahren ganz oben auf dem Treppchen. In Eugene kam sie zwar nicht ganz an ihre Bestleistung (6.231 Pkt) heran, konnte aber mit 6.006 Punkten die nächste internationale Medaille feiern. Herausragend ihr Weitsprung (6,19 m) und Speerwurf (43,36 m). Die Niederländerin Nadine Visser hatte zum Auftakt des Siebenkampfs über 100 Meter Hürden in 13,24 Sekunden für einen Rekord im Rahmen eines U20-Siebenkampfs gesorgt. Sie beendete den Wettbewerb mit 5.948 Punkten auf Rang drei.

Keine Aussetzer

Celina Leffler absolvierte hinter dem Spitzen-Trio ihren eigenen Wettkampf. „Man kann ja sowieso nichts an den Leistungen der anderen ändern“, hatte sie schon nach Tag eins festgestellt. Der Höhepunkt ihrer zwei Tage: 23,90 Sekunden über 200 Meter, die schnellste Zeit aller Athletinnen. Der ganz große Ausrutscher nach oben fehlte zwar, aber die 18-Jährige leistete sich auch keinen Aussetzer.

In acht der bisherigen 14 U20-Weltmeisterschaften hätte ihre Punktzahl sogar für Bronze gereicht. 2008 hatte die Frankfurterin Carolin Schäfer mit 5.833 Punkten U20-WM-Gold geholt, ein Richtwert, den Leffler in diesem Jahr schon überboten hat  – nur zwei Indikatoren für die starke Saison der Koblenzerin. „Die ersten Drei waren einfach eine Klasse für sich“, musste die sie neidlos anerkennen. „Mit der Platzierung bin ich aber auf jeden Fall zufrieden!“

Starke Teamleistung

Louisa Grauvogel konnte gleich in drei Disziplinen persönliche Bestleistungen sammeln, die ihr auch in der Endabrechnung einen neuen Hausrekord bescherten. „Ich habe mich zwar ein bisschen geärgert, weil alles ok war, aber nicht herausragend“, gestand sie nach dem 800-Meter-Lauf, in dem sie sich noch von Rang sechs auf fünf nach vorne gekämpft hatte. Mit dem ersten Siebenkampf über 5.600 Punkte konnte sie sich schließlich doch anfreunden, mit der Platzierung ohnehin. „Für die Bedingungen war das echt gut.“

Ein Lob ging schließlich an ihre Mitstreiterin. Schon in der Woche zuvor waren Celina Leffler und Louisa Grauvogel im Trainingscamp als unzertrennliches Duo aufgetreten, auch in Eugene halfen sie sich gegenseitig durch den Wettkampf mit teils schweren Bedingungen. „Ohne Celina hätte der Wettkampf nicht so viel Spaß gemacht!“ sagte Louisa Grauvogel. Vielleicht wartet im kommenden Jahr bei der U20-EM der nächste gemeinsame Auftritt – beide haben noch ein weiteres Jahr in der Jugendklasse vor sich.
<link news:35628>
Der Siebenkampf von Disziplin zu Disziplin – Tag 1
<link news:35634>Der Siebenkampf von Disziplin zu Disziplin – Tag 2

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024