| Himmelsstürmer-Cup

Silke Spiegelburg und Tobias Scherbarth schlagen "Road to Rio" ein

Trotz schwieriger äußerer Bedingungen überzeugten die deutschen Stabis am Sonntag beim 5. Himmelsstürmer-Cup in Zweibrücken mit guten Leistungen und weiteren Norm-Erfüllungen. Neu im Kreise der Olympia-Kandidaten: Tobias Scherbarth und Silke Spiegelburg. Raphael Holzdeppe musste sein Comeback verschieben.
Manuel Keil

Die Deutsche Hallenmeisterin Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen) fand zunächst nur schwer in den Wettkampf. Bereits bei der Anfangshöhe von 4,30 Metern musste sie in den zweiten Versuch. 4,40 Meter überquerte sie im Dritten, und auch bei 4,50 Metern fiel die Latte in den ersten beiden Durchgängen.

„Ich war ziemlich nervös heute“, verriet sie anschließend. Umso besser war dann der dritte Sprung über 4,50 Meter, mit dem sie als fünfte DLV-Athletin die Norm für die EM in Amsterdam (Niederlande; 6. bis 10. Juli) und die Olympischen Spiele in Rio (Brasilien; 12. bis 21. August) abhaken konnte.

„Der war richtig gut und gibt Sicherheit und Zuversicht für nächste Woche“, freute sie sich. Dann kommt es bei den <link>Deutschen Meisterschaften in Kassel (18./19. Juni) zum Showdown im Kampf um die die drei zu vergebenen internationalen Startplätze. 4,60 Meter waren am Sonntag in Zweibrücken für Silke Spiegelburg noch zu hoch, so dass sie am Ende Dritte wurde.

Weltmeisterin Yarisley Silva vom Regen gestoppt

Rang zwei belegte die höhengleiche Annika Roloff (MTV 49 Holzminden), die die Norm bereits vorher in der Tasche hatte und die 4,50 Meter im zweiten Versuch überquerte, bevor sie knapp an der neuen Bestleistung von 4,55 Metern scheiterte. „Ich wäre heute gerne höher gesprungen, um vor den Deutschen schon eine bessere Höhe stehen zu haben. Das war ja nicht unmöglich“, sieht sie noch Potenzial für die kommende Woche. In Kassel will sie wieder mindestens 4,50 Meter anbieten, würde sich aber gerne weiter steigern.

Bei 4,55 Metern stieg auch die Weltmeisterin Yarisley Silva (Kuba) in den Wettbewerb ein. Sie sicherte sich letztlich mit 4,65 Metern den Sieg, bevor sie von einem Regenschauer gestoppt wurde und auf weitere Versuche verzichtete. „Der Wettkampf war trotzdem sehr wichtig vor den Olympischen Spielen. Ich bin sehr gerne hier gesprungen“, sagte sie anschließend. Mit den Diamond League-Meetings in Monaco (Monte Carlo; 15. Juli) und London (Großbritannien; 22./23. Juli) stehen bisher nur noch zwei weitere Wettkämpfe vor Rio sicher in ihrem Kalender.

Raphael Holzdeppe verschiebt Comeback

Im Männer-Wettbewerb hofften die Zuschauer leider vergeblich auf das Comeback von Lokalmatador Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken). Nach dem Einspringen verzichtete er wegen Problemen mit dem Oberschenkel-Beuger auf seinen Wettkampf, um den DM-Start in Kassel nicht zu gefährden.

„Das ist natürlich super schade. Es tut mir leid, dass ich hier zu Hause nicht springen kann. Aber ich will mich nicht ernsthaft verletzen“, bat er bei seinen Fans um Verständnis. Nach seiner Verletzungspause sieht sich der Vize-Weltmeister wieder in guter Form und hätte sich zum Saison-Einstieg auch die Olympianorm von 5,70 Metern zugetraut.

Statt zum Stab zu greifen, stieg er kurzerhand aufs Motorrad, um den deutschen Jahresbesten Tobias Scherbarth bei der Athletenpräsentation ins Stadion zu fahren. Der war es dann auch, der sich bis zum Schluss ein packendes Duell mit Valentin Lavillenie (Frankreich), dem Bruder von Weltrekordler Renaud Lavillenie, lieferte. Die Stimmung beim Publikum erreichte ihren Höhepunkt, als Tobias Scherbarth im zweiten Versuch die Olympia-Norm von 5,70 Metern überquerte, was auch den Tagessieg vor dem höhengleichen Franzosen bedeutete.

Tobias Scherbarth "total happy" über Rio-Norm

Anschließend versuchten sich beide noch am neuen Meetingrekord von 5,81 Metern, der auch persönliche Bestleistung für Tobias Scherbarth gewesen wäre. Auf seinen letzten Versuch verzichtete er, nachdem der Tagessieg feststand. „Danke an alle Zuschauer, dass ihr mich heute über die Olympia-Norm getragen habt“, lauteten anschließend seine Worte ans Publikum. Mit dem Sieg in Zweibrücken habe er sich zudem einen „Lebenstraum erfüllt“, scherzte er weiter.

Die Männer blieben zwar anders als die Frauen vom großen Regen verschont, hatten aber mit schwierigen Windbedingungen zu kämpfen, was die Leistung von Tobias Scherbarth noch wertvoller macht. Ganz schlimm hatte es die B-Wettbewerbe am Vortag erwischt, die gleich mehrfach wegen starkem Regen unterbrochen werden mussten. Hier siegten Lilli Schnitzerling (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 4,20 Metern und Florian Gaul (VfL Sindelfingen) mit 5,40 Metern.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

Mehr:

<link http: www.sr-mediathek.de _blank link zur>TV-Beitrag zum Himmelsstürmer-Cup in der SR-Mediathek

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