Altersklassen-übergreifende Tempo-Hatz, enge Zieleinläufe und ein Hamburger Rekord auf anspruchsvoller Strecke: Die Senioren-Wettbewerbe bei den Deutschen 10-Kilometer-Meisterschaften, die am Sonntag im Rahmen des Hamburger Alsterlaufs ausgetragen wurden, hatten es in sich.
Im Ziel lagen Mourad Bekakcha vom Hamburger SV, Fabian Borggrefe (SG Spergau) und Georg Diettrich (LC Wechloy) gerade einmal sieben Sekunden auseinander. Was nach einem spannenden Rennen im Rahmen der Deutschen Meisterschaften aussah, war zwar ein Kampf Mann gegen Mann – aber keines um die Titel. Denn die drei Athleten waren alle in unterschiedlichen Altersklassen unterwegs.
Die Zeiten zeigen, wie dicht die Besten in den einzelnen Wertungen noch zusammen sind. Denn Bekakcha („Völlig unerwartet. Es lief einfach“) siegte mit 31:35 Minuten in der Altersklasse M35, Borggrefe war als Meister der M40 nur eine Sekunde langsamer, während Diettrich als Sieger der M45 (die mit 40 Teilnehmern am stärksten besetzte Konkurrenz) 31:42 Minuten benötigte und sogar lange Zeit vor den beiden jüngeren Teilnehmern gelegen hatte.
Windanfälliges und welliges Profils
„Die Beiden habe mich kurz vorm Ziel überholt. Mir fehlte da die Spritzigkeit“, sagte Diettrich, der mit Blick auf die in den Internationalen Alsterlauf integrierte Meisterschaft betonte: „Die Übersicht zu behalten, fällt natürlich schwer. Aber in so einer Stadt zu laufen ist schöner als auf einem Dorf.“ Zumal der Rundkurs in diesem Fall an der Binnenalster entlang und rund um die Außenalster führt.
Allerdings ist die Strecke windanfällig und weist ein leicht welliges Profil auf – ist demnach also nicht unbedingt geeignet, um Bestzeiten zu laufen. Ausnahmen bestätigen allerdings die Regel, denn M65-Sieger Joachim Krüttgen (Hamburger Sportclub) verbesserte seinen Hamburger Rekord auf 38:24 Minuten. In dieser Altersklasse kamen die Medaillengewinner auch am engsten beieinander ins Ziel. Gerhard Schneider (TuS Deuz; 38:36 min) wurde Zweiter vor Heinz Lorbach (TuS Köln rrh; 38:43 min).
Foto-Finish in der M80
In der Altersklasse M80 kam es indes zu einem Fotofinish: Wilhelm Vogt (LG Lüneburg) gewann in 53:14 Minuten vor dem zeitgleichen Heinrich Rücker (SV Lurup Hamburg). Bei den Frauen in der Altersklasse W50 lag zwischen der Siegerin Christiane Schwietert (DSC Oldenburg; 40:10 min) und der zweitplatzierten Simone Mortier (PTSV Rosenheim) immerhin eine Sekunde.
Elfriede Hodapp (SC Önsbach) war bei den W80 im wahrsten Sinne des Wortes einsame Spitze. Sie kam nach 1:02:32 Stunden ins Ziel. „Ich kann auch nichts dafür, wenn kein anderer startet“, sagte sie. Bemerkenswert: Sie war schneller als Christine Fuchs (LC Hansa Stuhr), die in der Zeit von 1:03:09 Stunden in der Altersklasse W75 siegte.
Für einen großen Lacher sorgte unterdessen Renndirektor Karsten Schölermann, dem während der zügig durchgezogenen Siegerehrungen einmal die Formulierung „Internationaler Alterslauf“ rausrutschte.
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