Bei der Langstrecken-DM in Aichach hat Alina Reh (TSV Erbach) am Samstagabend die 5.000 Meter der U20 gewonnen. Die 16-Jährige steigerte in 15:55,82 Minuten die deutschen Bestleistungen der U18 sowie U20 und knackte die Norm für die U20-WM in Eugene (USA; 22. bis 27. Juli). Über 10.000 Meter der Frauen siegte Corinna Harrer (LG Telis Finanz Regensburg; 32:27,75 min) knapp vor Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg; 32:29,26 min). Beide knackten damit die EM-Norm, genauso wie Männer-Sieger Richard Ringer (VfB LC Friedrichshafen; 28:28,96 min).
Die kühlen Temperaturen schienen den Läufern im bayerischen Aichach nichts auszumachen. Es wurden nur um die fünf Grad gemessen.
Richard Ringer ließ sich davon nicht beirren. Er lief nach verhaltenem Beginn und einem ersten Kilometer von 2:55 Minuten aus einem kompakten Männer-Feld heraus an die Spitze. Nach Streckenhälfte konnte ihm nur noch ein ebenfalls bestens aufgelegter Jakob Stiller (LAZ Leipzig) folgen. Die finale Tempoverschärfung auf den letzten zwei Kilometern konnte allerdings auch er nicht mehr mitgehen und gewann Silber (28:54,18 min).
Mit einem Schlusskilometer von 2:42 Minuten sicherte sich Richard Ringer, der seine größten Erfolge bisher im Cross feiern konnte, nicht nur den überlegenen Sieg, sondern blieb in 28:28,96 Minuten auch unter der Norm (28:35 min) für die EM in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August).
Homiyu Tesfaye verzichtet
Auf Platz drei lief sich mit Nico Sonnenberg (LG Eintracht Frankfurt; 29:02,44 min) ein weiterer Hoffnungsträger ins Rampenlicht. Den U23-Titel sicherte sich Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01; 29:16,14 min) deutlich vor Jannik Arbogast (LG Region Karlsruhe; 29:38,66 min).
Schon vor dem Startschuss stand fest: Titelverteidiger Homiyu Tesfaye wird diesmal nicht als Sieger durchs Ziel laufen. Der Frankfurter hatte seinen Start kurzfristig abgesagt, weil er einen Startplatz beim Diamond League-Meeting in Doha (Katar; 9. Mai) bekommen hat.
Corinna Harrer im Spurt schneller als Mocki
Corinna Harrer und Sabrina Mockenhaupt wechselten sich in der Führung im Frauenrennen routiniert ab. Zwischenzeitlich konnte sich die Siegerländerin etwas lösen und passierte die 5.000 Meter Marke in 16:14 Minuten mit einigen Metern Vorsprung. „Sabrina hat richtig Dampf gemacht“, so Corinna Harrer im Ziel, die einen Kilometer benötigte um wieder ranzukommen und 600 Meter vor Schluss zum langgezogenen Spurt antrat und die Führung bis ins Ziel nicht mehr abgab.
Harrer (32:27,75 min) und Mockenhaupt (32:29,26 min) blieben unter der geforderten EM-Norm des Deutschen Leichtathletik Verbandes (32:34 min).
Auf Platz drei lief mit Maren Kock (33:14,32 min) schon die nächste Regensburger Athletin ein. Mit Thea Heim (LG Telis Finanz Regensburg) als neue Meisterin der U23 im Spurt vor Melina Tränkle (LG Region Karlsruhe) ging eine weitere Goldmedaille in die Domstadt.
Alina Reh mit Rekordlauf
Mit einem absoluten Highlight wurden die Hauptwettbewerbe in Aichach eröffnet. „Eigentlich wollte ich nur die Norm für Eugene von 16:20 Minuten unterbieten“ so die erst 16-Jährige Alina Reh in einem ersten Statement. Doch schon nach den ersten Runden war klar, dass deutlich mehr möglich wäre.
Auf 16:10 Minuten hatte die versammelte Trainerschaar das Leistungsvermögen der jungen Erbacherin nach dem DLV-Trainingslager in Zinnowitz taxiert. Doch mit 15:55,82 Minuten stieß eines der größten Talente des DLV in unerwartete Regionen vor und unterbot nicht nur die deutsche U18-Bestleistung, sondern auch den deutschen Rekord der U20. Den hielt bisher Elvira Hoffmann (TV Bad Mergentheim), die 1980 eine Zeit von 16:12,2 Minuten erreichte.
Wie gut die Bedingungen trotz der kühlen Temperaturen waren, zeigte auch Mailin Struck (LG Wedel-Pinneberg) auf Platz zwei. Bis 3.000 Meter blieb die Norddeutsche im Sog von Alina Reh und deutete in 16:27,72 Minuten an, dass auch hier die Norm für die U20-WM noch ein Thema werden könnte. Bronze verdiente sich nach langer Führungsarbeit in der Verfolgergruppe Lea Meyer (VfL Löningen) in 16:51,54 Minuten.
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