| U16-DM Einzel Köln

W15 am Sonntag: Lia Heise bleibt U18-Spitze

Mehr als U16-Niveau: Hammerwerferin Lia Heise hat bei den Deutschen U16-Meisterschafen in Köln bewiesen, dass ihr Ausflug an die Spitze der DLV-Bestenliste der U18 kein Zufall war. In einer starken 60-Meter-Serie holte sie sich mit 63,03 Metern den ersten Meistertitel ihrer Disziplin. Amelie Döbler schaffte das Wurf-Double im Diskus und mit der Kugel.
Pamela Ruprecht

Für das optische Ausrufezeichen sorgten im Hammerring die Zwillinge Franziska und Katharina Zottmann (beide TV Limbach) mit ihren schwarzen Röcken („unser Markenzeichen“). Die Top-Leistung brachte aber Lia Heise (Einbecker SV). Die Führende der U18-Bestenliste bot gleich vier Würfe über 60 Meter an, der Weiteste landete bei 63,03 Meter. Ganz sicheres Gold, für eine Werferin mit Potential, deren Bestleistung bei 63,62 Meter steht. „Das war mein bester Wettkampf, von den Weiten sehr konstant, schön gewonnen zu haben“, sagte Lia Heise, seit zwei Jahren auf Hammerwurf spezialisiert.

Eigentlich wollte Lia Heise ihre Bestweite nochmal angreifen, dazu fehlte am Ende auch nicht viel. Ihr Erfolgsrezept: „Spass. Ich trainiere sehr gerne und mache sehr gerne Wettkämpfe.“ Das war zu sehen. Weniger Freude hatte Katharina Zott, mit der zweitbesten Weite (58,54 m) angereist, war für ihren Hammer in allen sechs Versuchen der Stopp im Netz. Sechs Ungültige, kein Sicherheitswurf, aber eine gute Andrehtechnik für die Zukunft. So holte sich ihre Schwester Franziska Zott die Silbermedaille (56,16 m). Lilly Lützner (Dresdener SC 1898) jubelte über ihren ersten 50-Meter-Wurf (50,17 m) und Bronze.

Schnell vom 300-Meter-Lauf zu Kugel

Noch außer Atem von ihrem Sieg im Finallauf über 300 Meter, startete Janika Baarck direkt weiter zum Kugelstoßen. Den ersten Durchgang hatte die neue Deutsche Meisterin da bereits verpasst. Die Neubrandenburgerin lief in 39,35 Sekunden zum Titel der Kurzversion des 400-Meter-Laufs, nicht weit entfernt von ihrer beachtlichen Bestzeit von 39,06 Sekunden. Die wiederum nicht weit weg ist von der Deutschen W15-Bestleistung (38,88 sec). „Vor dem Lauf hatte ich im Kopf, locker bleiben“, sagte Janika Baarck. Die Norddeutsche Meisterin auf eben dieser Strecke und im Kugelstoßen, dazu Vizemeisterin im Weitsprung, ist eine der Athletinnen, die in Köln in mehreren Disziplinen vorne mitkämpfte.

An der neuen Meisterschaft gefällt Janika Baarck der direkte Zweikampf mit der nationalen Konkurrenz. „Sonst konnte man sich immer nur über Bestenlisten vergleichen.“ Für die Mehrkämpferin, die bei ihrem Opa Klaus Baarck, dem ehemaliger Siebenkampf-Bundestrainer, trainiert, sind die Meisterschaften auch eine Vorbereitung auf die Deutschen Jugendmeisterschaften im Mehrkampf in Bernhausen (30./ 31. August). Im Kugelstoßwettbewerb konnte sie den nächsten Erfolg verbuchen, Bronze mit neuer Bestleistung (14,37 m) hinter den 15-Meter-Stoßerinnen Amelie Döbler (LG Stadtwerke München; 15,45 m) und Hanna Meinikmann (LAV Rheine; 15,06 m). Die Medaillen überreichte Ex-Kugelstoß-Europameister Ralf Bartels.

Amelie Döbler ging auch als Favoritin ins Diskuswerfen. Mit 42,66 Metern machte sie den Titel im zweiten Ring klar. Damit ist sie die einzige Athletin mit zwei Einzelerfolgen in Köln. Auf zwei schmiss sich die Deutsche U16-Meisterin im Block Wurf Kira Königs (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) mit 40,62 Meter. Auf Rang drei schleuderte Korinna Lömker (LG Kreis Lübbecke; 38,85 m) den Diskus. Diskus-Weltmeisterin Franka Dietzsch ehrte die Siegerinnen.

Schneller laufen als bisher

Auf den 800 Metern lag die spätere Siegerin von Anfang an vorne. Majtie Kohlberg (LG Kreis Ahrweiler) machte das Tempo, gewann auf der Zielgeraden das Duell mit Barbara Plötz (TV Bad Kötzting; 2:12,57 min) und lies sie nicht mehr vorbeiziehen. Kohlberg steigerte ihre Bestzeit von 2:14,03 Minuten auf 2:12,12 Minuten. Und auch Barabara Plötz legte im Vergleich zu ihrer Meldezeit (2:16,52 min) zu. Dritte wurde Julia Schraml (DJK Weiden; 2:15,66 min), die sich ebenfalls verbesserte. Die Läuferin mit der stärksten Zeit im Vorfeld Annika Riedel (LG Bredenbeck; 2:12,02 min) verzichtete auf ihren Start, sie hatte schon Gold über 3.000 Meter.

Die Dreispringerinnen flogen zum ersten Mal in deutschlandweiter Konkurrenz, ein Grund weiter als bisher zu springen. Mara Häusler vom LAV Rostock landete mit 11,46 Meter den weitesten Satz, neue Bestleistung. Anna Schuhmann (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) holte sich mit ihrem Sprung auf 11,14 Meter die Silbermedaille, Anna Reisch (DJK Villingen) mit 11,12 Metern Bronze.

Sturz verhindert Medaille

Als Favoritin angereist, als Titelträgerin abgereist. Sophia Hügel (KSSV Victoria Weimar/Schöndorf) hat sich auf der Hürdenstrecke durchgesetzt. In 11,56 Sekunden fegte sie über die 80 Meter und ihre Hindernisse hinweg. Miriam Sinning (LG Eintracht Frankfurt) rannte in 11,73 Sekunden auf Rang zwei. Lea Halmans kam ihrer Bestzeit mit 11,78 Sekunden am nächsten (SV Sonsbeck; 11,76 sec) und wurde dafür mit dem dritten Platz belohnt. Pech hatte die Wattenscheiderin Annika Marlies Niedermayer. Auf einem Medaillenrang liegend blieb sie an der vorletzten Hürde hängen und stürzte.

Die neue und erste deutsche Meisterin über 300 Meter Hürden der U16 heißt Corinna Schwab vom TV Amberg. Die Halterin der Bayerischen U16-Bestleistung ließ mit 43,60 nichts anbrennen und war von dem Wettkampf sehr angetan. „Es war interessant, vor dieser Kulisse zu laufen. Ich war anfangs ein bisschen aufgeregt. Aber ich wusste, was ich kann“, sagte Corinna Schwab im Anschluss selbstbewusst. Wie ein Profi klingt ihr Statement zu ihrer Zeit: „Die ist bei Meisterschaften zweitrangig, dort zählt der Titel.“

Nicht weit ist ihre Rekordzeit (42,50 sec) von der Deutschen U16-Bestleistung (42,02 sec) entfernt. Dementsprechend klar ihr Sieg. Vor der letzten Hürde musste sie noch einmal etwas tippeln, aber dann ging es ab ins Ziel. Sie ist auch auf 100 Meter und 80 Meter Hürden stark. Wer in Köln auf den 300 Metern startet, darf aber in keiner zweiten Disziplin antreten. Wo es in Zukunft hingeht ist noch offen, spezialisiert ist sie noch nicht. Auf den Silberrang kämpfte sich Charlotte Föller (SG Schlüchtern) in 44,39 Sekunden und den dritten Treppchenplatz ergatterte Silvana Tinnes (LC Rehlingen) in 44,70 Sekunden.

In neue Höhen vorgestoßen

Bis zur Sprunghöhe von 1,80 Meter wagten sich die jungen Hochspringerinnen. Carolin Marchlewski (TuS Lörrach-Stetten) war zu diesem Zeitpunkt die einzig verbleibende Springerin im Wettbewerb. Ihre Siegeshöhe von 1,78 Meter übersprang sie knapp im dritten Anlauf. Die Latte wackelte, blieb aber liegen. Grund zur Freude: Stand der Meistertitel schon länger fest, konnte sie ihre Bestleistung um sechs Zentimeter nach oben schrauben. Das ist eine Leistung, mit der sie auch in der U18 vorne mitmischen kann.

Ebenso kleine Steigerungen konnten die zwei anderen Medaillengewinnerinnen verzeichnen. Mareike Rösing (TuS Lübeck 1893) und die Norddeutsche Meisterin Merle Homeier (VfL Bückburg) reisten beide mit einer Bestleistung von 1,69 Metern an und schafften in Köln 1,71 Meter. Mareike Rösing brauchte weniger Fehlversuche, so dass Merle Homeier (VfL Bückburg) auf den Bronzerang rutschte. Dafür hat Homeier schon die Goldmedaille im Weitsprung.

Die zweite Medaille gab es auch für Sprinterin Keshia Kwadwo. Nach 100-Meter-Gold folgte auch der erste Platz mit der Staffel des TV Wattenscheid. Das Quartett mit Lilli Hagemann, Keshia Kwadwo an Position zwei, Luisa Waßauer und Theresa Oxfort gewann in 48,74 Sekunden den ersten U16-Staffel-Titel. Silber für die Staffel der StG Rhede-Sonsbeck in 49,03 Sekunden, Bronze für die vier Läuferinnen von der LG Region Karlsruhe (49,28 sec). Der Vorhang der ersten U16-DM schließt sich.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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Meinung der Sportler gefragt: Wie ist es euch bei der U16-DM ergangen?

Das wissenschaftliche Begleitprojekt der Deutschen U16-Meisterschaften ist erfolgreich angelaufen, zahlreiche Sportler haben an den Befragungen online und vor Ort teilgenommen. Von Interesse ist nun wie die Leichtathleten, das erste Event in Köln wahrgenommen haben. Das Projekt bittet um weitere Teilnahmen unter folgendem Link, der ab Sonntagabend geöffnet ist. Vielen Dank!

<link https: www.soscisurvey.de dlv-sportler _blank btn-more-right zur onlinebefragung für>Zur Online-Befragung für Sportler

Auch die Befragung für Trainer und Eltern ist weiter offen:

<link https: www.soscisurvey.de dlv-vereinstrainer _blank>Fragebogen für Trainer
<link https: www.soscisurvey.de dlv-eltern-antwort _blank>Fragebogen für Eltern

Es können auch Sportler, Trainer und Eltern an der Befragung teilnehmen, die diesmal nicht direkt an der U16-DM in Köln beteiligt sind. Vielen Dank!

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