| Neue Strecke

Wilson Kipsang plant schnelles Rennen beim Tokio-Marathon

Wilson Kipsang ist der Star beim Tokio-Marathon am Sonntag (26. Februar). Mit seiner aktuellen Bestzeit von 2:03:13 Stunden ist der Kenianer der schnellste Läufer in einem sehr breiten Spitzenfeld.
Jörg Wenig

Beim ersten World Marathon Majors (WMM)-Rennen des Jahres 2017 stehen gleich 20 Athleten auf der Startliste, die bereits unter 2:10 Stunden gelaufen sind. Die schnellste Frau auf der Liste kommt aus Äthiopien: Amane Beriso erreichte bisher 2:20:48 Stunden. Der Tokio-Marathon (Japan) gehört zu den größten Rennen über die klassischen 42,195 Kilometer in der Welt. In den vergangenen Jahren erreichten in der japanischen Metropole stets rund 35.000 Läufer das Ziel. Etwa 300.000 Menschen bewerben sich Jahr für Jahr um eine Startnummer für das Rennen.

Am Sonntag wird auf einer neuen Strecke gelaufen. Der Kurs, der bisher nicht zu den schnellsten der Welt gehörte, soll durch den Wegfall mehrerer Brücken flacher geworden sein. Allerdings  beinhaltet er auch drei Wenden. Das Ziel befindet sich jetzt gegenüber des Hauptbahnhofes von Tokio.

Angriff auf den Weltrekord auf neuer Strecke

Wilson Kipsang, so heißt es in einer Mitteilung der WMM, soll gesagt haben, dass er in Tokio einen neuen Angriff auf den Weltrekord seines Landsmannes Dennis Kimetto plant, der in Berlin 2014 als erster und bisher einziger Läufer eine Zeit unter 2:03 Stunden erreichte (2:02:57 h). Ob die neue Strecke tatsächlich derart schnell ist, bleibt abzuwarten. Die Wettervorhersage ist nicht schlecht, allerdings mit Anfangstemperaturen von voraussichtlich unter 10 Grad Celsius ziemlich kühl.

Beim BMW Berlin-Marathon im vergangenen September war der frühere Weltrekordler Kipsang (2:03:23 Stunden in Berlin 2013) mit einer Steigerung auf 2:03:13 Stunden dicht an die Marke von Kimetto herangekommen. Doch das reichte damals nur zu Platz zwei hinter dem Äthiopier Kenenisa Bekele (2:03:03 h).

In der Geschichte des Tokio-Marathons gab es bisher zwei Zeiten von unter 2:06 Stunden: 2014 gewann der Kenianer Dickson Chumba in 2:05:42 Stunden vor Tadese Tola (Äthiopien), der nach 2:05:57 Stunden im Ziel war. Diesen Veranstaltungsrekord zu brechen, könnte ein realistisches Ziel für Wilson Kipsang sein. Sowohl Chumba als auch Tola gehören am Sonntag zu den Rivalen von Kipsang. Chumba hat eine Bestzeit von 2:04:32 Stunden, Tola lief schon 2:04:49 Stunden. Während die Kenianer Bernard Koech (2:04:53 h) und Evans Chebet (2:05:31 h) ebenfalls Zeiten von unter 2:06 Stunden aufweisen können, lief Tsegaye Kebede sogar schon 2:04:38 Stunden – jedoch sind die besten Jahre des Äthiopiers bereits eine Weile vorbei.

Äthiopischer Dreikampf bei den Frauen

Im vergleichsweise schwächer besetzten Frauen-Elitefeld könnte es einen äthiopischen Dreikampf geben: Amane Beriso, die im Vorjahr als Zweite in Dubai 2:20:48 Stunden lief, trifft auf Amane Gobena und Berhane Dibaba. Gobena war 2016 Zweite in Tokio mit 2:21:51 Stunden, Dibaba hatte 2014 als Tokio-Zweite ihre Bestzeit von 2:22:30 Stunden erreicht. Sarah Chepchirchir (Kenia) ist mit 2:24:13 Stunden die viertschnellste Läuferin auf der Startliste, Yuri Kano (2:24:27 h) die aussichtsreichste Japanerin im Feld.

Ihr Debüt wird Betsy Saina in Tokio laufen. Die 28-jährige Kenianerin war bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) Fünfte über 10.000 Meter mit hochklassigen 30:07,78 Minuten. Ihre Halbmarathon-Bestzeit steht bei weniger spektakulären 69:27 Minuten.

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