| Interview-Serie

#Wintermotivation: Insider-Tipps von… Lucas Jakubczyk

Die Vorbereitung auf die nächste Saison läuft auf Hochtouren. Ausdauer und Kraft: In diesen Monaten werden mit Schweißperlen auf der Stirn die Grundlagen für das WM-Jahr 2017 geschaffen. Welche motivierenden Tipps die Topathleten für das Wintertraining haben? Wir haben nachgefragt. Heute bei: Sprinter Lucas Jakubczyk (SCC Berlin).
Pamela Ruprecht

Wie motivieren Sie sich Tag für Tag für das intensive Grundlagentraining?

Da gehört nicht so viel dazu. Ich mache das jetzt die 16. oder 17. Saison. Wenn ich mich dafür nicht mehr motivieren könnte, hätte ich mit meiner sportlichen Karriere schon längst abgeschlossen. Nach sechs bis acht Wochen Pause nach der Saison ist die Freude eher groß, sich wieder sportlich zu betätigen.

Auf welche Übung schwören Sie momentan am meisten und warum?

Mittlerweile kann ich zum Glück wieder Sprünge in mein Training integrieren, was nach der Fußverletzung 2015 lange nicht möglich war. Da musste ich fast ein dreiviertel Jahr abstinent bleiben. Sprünge mag ich und sie wirken gut. Sie werden relativ häufig in unser Training eingebaut.

Welche Übung bringt Sie zur Verzweiflung und warum ziehen Sie sie trotzdem durch?

Da gibt es eigentlich keine spezielle Übung, da ich in Absprache mit meinem Trainer sehr viel Mitbestimmungsrecht darüber habe, was in welchem Umfang gemacht wird. Was ich wirklich nicht mag und momentan auch sehr anstrengend ist, sind die Lauf-Serien. Ich bin derzeit alleine in der Trainingsgruppe und wenn man keinen Partner dabei hat, ist es oftmals anstrengend, sich dabei zu motivieren. Aber ansonsten gibt es nichts, was ich nicht mag.

Was ist der beste Anfeuerungsspruch Ihres Trainers Rainer Pottel beim Krafttraining oder bei Tempoläufen?

Den gibt es nicht. Anfeuern braucht mich mein Trainer nicht. Es ist eher andersrum: Wenn die Qualität nicht mehr stimmt, wird schnell die Reißleine gezogen und das Training beendet. Deswegen komme ich eigentlich ganz selten in den Bereich, bei dem ich von außen Unterstützung oder Motivation brauche.

Was macht Ihnen im Training derzeit am meisten Spaß?

Auf alle Fälle die Sprünge. Ich habe mich letzte Woche nach langer Zeit wieder am Weitsprung probiert. Das konnte ich über vier Jahre nicht machen und bringt ein bisschen Abwechslung in den Trainingsalltag. Diese Woche durfte ich auch wieder Spikes anziehen. Dann ist das Training wesentlich spannender und macht mehr Freude als irgendwelche intensiveren Sachen.

Haben Sie während des Trainings auch konkrete Ziele für die nächste Saison im Kopf?

Permanent. Während der vergangenen Saison wurden schon die Dinge, die nicht gut gelaufen sind, analysiert. Schon da werden neue Pläne für die nächste Saison geschmiedet. Dabei sind Zielsetzungen wichtig. Mit den Europameisterschaften 2018 und der WM 2017 stehen auch ganz klare Events im Fokus, auf die ich mich vorbereite.

Wie fühlen Sie sich, wenn Sie sich so richtig ausgepowert haben, und wie entspannen Sie nach einer anstrengenden Einheit?

Erschöpft. Zur Entspannung gehe ich auf die Couch und genieße einfach die Ruhe.

Welchen Tipp haben Sie für andere Athleten?

Der Leichtathlet wird nun mal im Winter gemacht. Das, was man in dieser schwierigen Phase an Qualität mehr schafft, wird man im Sommer als positiven Erfolg ernten können. Das sollte man sich beim Training immer vor Augen halten. Das Schuften und Ackern im Herbst und Winter ist ja kein Dauerzustand. Wenn man sich dann im Wettkampf messen kann, macht die Leichtathletik auch mehr Spaß.

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