Auch Wind und Wetter konnten Geher Jonathan Hilbert am Samstag in Kienbaum nicht stoppen. Der Olympia-Zweite sicherte sich im Anschluss an eine Leistungsdiagnostik-Maßnahme bei einem abschließenden Leistungstest nach zweimal elf Kilometern den Startplatz für die Marathon-Staffel bei der Team-WM. Erst auf dem letzten Kilometer musste sich Johannes Frenzl geschlagen geben.
Nach zweimal elf Kilometern mit 46 Minuten Pause trennten die Geher Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie) und Johannes Frenzl (SC Potsdam) am Samstag im Ziel nur knapp zehn Meter. Damit sicherte sich der Thüringer beim Ausscheidungswettkampf in Kienbaum den Startplatz für die Mixed-Staffel im Marathon-Gehen bei der Team-WM am 21. April in Antalya (Türkei). Der Olympia-Zweite wird zusammen mit der bereits über die WM-Platzierung qualifizierten Frauen-Starterin Saskia Feige (SC DHfK Leipzig) den Marathon in Angriff nehmen. Die Männer gehen dabei zweimal elf Kilometer, die Frauen zweimal zehn Kilometer.
„Es war ein spannender Wettkampf. Erst auf den letzten 600 Metern konnte sich Jonathan etwas absetzen. Beide haben bei schwierigen Bedingungen mit Dauerregen und Kälte eine tolle Leistung gezeigt“, sagte Geher-Bundestrainer Ronald Weigel nach der Ausscheidung. Das Duo hatte zeitgleich die ersten elf Kilometer auf dem Rundkurs in Kienbaum absolviert und war daher auch gemeinsam zum zweiten Part gestartet. „In der Pause haben sich beide professionell fitgehalten, das ist wichtig bei dieser Doppel-Belastung“, so Ronald Weigel.
Lena Sonntag baut Vorsprung auf zweitem Teilstück aus
Bei den Frauen konnte Lena Sonntag (SC Potsdam) auf den ersten zehn Kilometern einen kleinen Vorsprung von fünf Sekunden auf Ada Junghannß (Erfurter LAC) herausgehen. Auf dem zweiten Part baute die Potsdamerin den Vorsprung aus und siegte souverän. Damit ist Lena Sonntag die Ersatzstarterin für Antalya, falls Saskia Feige ausfallen sollte. Die beiden Youngster Jassam Abu El Wafa (SV Halle) und Frederick Weigel (SC Potsdam) kamen geschwächt von einem Infekt und einer Lebensmittelvergiftung nicht ins Ziel.
„Ich möchte mich ganz herzlich bei den Organisatoren in Kienbaum für die tolle Abwicklung bedanken. So hatten wir sieben der besten Gehrichter vor Ort“, sagte Ronald Weigl. Allerdings ist der Bundestrainer mit dem Format der Marathon-Staffel, die auch bei den Olympischen Spielen ausgetragen wird, nicht glücklich: „Lieber wäre mir in Paris ein klassischer Wettkampf über 50 oder 35 Kilometer bei Männer und Frauen gewesen.“