| WM 2025

Tokio Tag 5| Zentimeter-Krimi, Sturz-Drama, Foto-Finish

© Birgit Dieryck for World Athletics
In einem irren Weitsprung-Finale reichten am Mittwoch bei der WM in Tokio 8,30 Meter nicht zu einer Medaille. Über diese entschied im Hindernis-Finale das Überqueren des letzten Wassergrabens, während im Stabhochsprung ein US-Duo dominierte und über 1.500 Meter Zentimeter entschieden. In den Qualifikationen glänzten Julian Weber und Emil Agyekum.
Redaktion

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Krimi-Fans kamen beim Weitsprung-Finale am Mittwochnachmittag in Tokio auf ihre Kosten. Denn mehrere Male wechselte die Führung. Oft lagen die Konkurrenten im WM-Finale auf den Zentimeter gleichauf oder waren nur um einen Zentimeter getrennt. So entschieden am Ende neun Zentimeter über Gold und Blech. Zum Titel hob Mattia Furlani im fünften Durchgang ab. Der junge Italiener flog bis auf 8,39 Meter und damit weiter als jemals zuvor.

Die starke Konkurrenz konnte diese Weite nicht mehr kontern. Silber ging an Tajay Gayle (Jamaika; 8,34 m) mit einem Zentimeter Vorsprung auf Shi Yuhao (China). Diamond-League-Sieger Simon Ehammer (Schweiz) blieb trotz starker 8,30 Meter nur Rang vier. Olympiasieger Miltiadis Tentoglou (Griechenland) konnte angeschlagen und wurde mit 7,83 Metern Elfter.

Gesa Krauses Kämpferherz belohnt

Über 3.000 Meter Hindernis unterstrich Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) nach einem Sturz im verrückten WM-Finale einmal mehr ihre Kämpferqualitäten und spurtete trotz des Schreckmoments am letzten Wassergraben als beste Europäerin noch auf den siebten Platz. „Es ist eine tolle Zeit, eine tolle Erinnerung, ich bin hier mit dem siebten Platz wirklich sehr zufrieden“, sagte die 33-Jährige nach einem irren Rennen, das sie in Saisonbestzeit von 9:14,27 Minuten beendete.

Schon vor Krauses Malheur war wiederholt ein Raunen durch das Nationalstadion Japans gegangen. Doris Lemngole (Kenia) und Norah Jeruto (Kasachstan) waren im Finish am letzten Wassergraben gestürzt, die in Führung liegende Peruth Chemutai (Uganda) war da nach einem Sturz schon lange raus. Weltmeisterin wurde Faith Cherotich (Kenia) in 8:51,59 Minuten. Lea Meyer (VfL Löningen) beendet ihr erstes WM-Finale als Zwölfte (9:24,42 min).

Robert Farken stolz nach Platz sechs

Noch besser platziert als Krause war der nachträglich ins Finale über 1.500 Meter eingezogene Leipziger Robert Farken. „Sechster Platz bei einer WM, beste Saison meines Lebens. Ich bin einfach nur stolz“, sagte Farken und freute sich nach seinem Rennen in 3:35,15 Minuten. Gold ging überraschend an Isaac Nader (Foto) aus Portugal in 3:34,10 Minuten. Der Außenseiter hatte zwei Hundertstel Vorsprung auf Eugene Weltmeister Jake Wightman (Großbritannien).

Im Stabhochsprung feierten die US-Athletinnen einen Doppelsieg. Katie Moon meisterte als einzige Höhenjägerin 4,90 Meter und machte damit ihren Gold-Hattrick bei Weltmeisterschaften perfekt. Dahinter folgten Sandi Morris (4,85 m) und die mittlerweile 36-jährige Tina Sutej (Slowenien) mit 4,80 Metern auf den Podestplätzen. Wie es sich für Zwillinge gehört, belegten Hana und Amanda Moll (USA) höhengleich mit 4,65 Metern Platz sechs.

Julian Weber und Emil Agyekum überzeugen

Trotz leichter Nachwirkungen eines Infekts löste Speerwurf-Ass Julian Weber (USC Mainz) die Hürde Qualifikation mühelos. Mit 87,21 Metern kam er auf die zweitbeste Weite des Vormittags. Nur der zweimalige Weltmeister Anderson Peters (Grenada; 89,53 m) warf weiter als der Führende der Weltjahresbestenliste.

Über 400 Meter Hürden zog Emil Agyekum (SCC Berlin) in bravouröser Manier ins Finale ein. Mit 47,83 Sekunden steigerte er nicht nur seine Bestzeit um 38 Hundertstelsekunden, sondern blieb als Zweiter Deutscher nach Leichtathletik-Legende Harald Schmid unter 48 Sekunden. Der Deutsche Rekordhalter steht mit 47,48 Sekunden (erzielt 1982 und 1987) seit Jahrzehnten in den Rekordlisten. Mit 47,83 Sekunden lief Emil Agyekum die fünftschnellste Zeit der Halbfinals.

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