Am vorletzten Wettkampftag der WM in Tokio hat Beatrice Chebet auch Gold über 5.000 Meter gewonnen. Gold im Speerwurf ging erstmals nach Ecuador. Siebenkämpferin Sandrina Sprengel überzeugte als Fünfte, Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye wurde Sechste.
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In diesem 5.000-Meter-Finale sind zwei ganz große Athletinnen der Szene aufeinander getroffen. Am Samstag in Tokio (Japan) machten die Kenianerinnen Beatrice Chebet und Faith Kipyegon den Sieg unter sich aus. Die Weltrekordlerin über 5.000 und 10.000 Meter traf also auf die Weltrekordlerin über 1.500 Meter. Und es lief auf eine Sprintentscheidung auf der Schlussrunde hinaus.
Faith Kipyegon setzte sich auf der Gegengeraden an die Spitze, auf den letzten Metern musste sich die dreimalige Olympiasiegerin und Titelverteidigerin dann aber geschlagen geben und wurde Zweite (14:55,07 min). Beatrice Chebet ging vorbei und stürmte wie schon im vergangenen Jahr bei Olympia in Paris (Frankreich) nach Gold über 10.000 Meter auch zu Gold über die halbe Distanz (14:54,36 min). Die Bronzemedaille gewann Europameisterin Nadia Battocletti (Italien; 14:55,42 min).
Emmanuel Wanyonyi von der Spitze weg zu Gold
Zur Tempohatz wurden die 800 Meter der Männer. Olympiasieger Emmanuel Wanyonyi (Kenia) setzte sich vom Start weg an die Spitze und auch wenn es auf der Zielgeraden richtig eng wurde, konnte keiner seiner Konkurrenten vorbeiziehen. Mit Meisterschaftsrekord von 1:41,86 Minuten lief der 21-Jährige zum Titel.
Der Olympia-Dritte Djamel Sedjati (Algerien; 1:41,90 min) kam zwar noch ganz dicht ran, aber nicht mehr vorbei. Titelverteidiger Marco Arop (Kanada; 1:41,95 min) musste sich diesmal mit Bronze zufrieden geben. Alle Finalisten blieben unter 1:43,00 Minuten. Landesrekorde stellten der Viertplatzierte Cian McPhillips (Irland; 1:42,15 min) und Siebtplatzierte Navasky Anderson (Jamaika; 1:42,76 min) auf.
Die Weltmeisterin im Speerwurf heißt Yulesy Angulo und kommt aus Ecuador. Die 24-Jährige hatte mit 63,25 Metern schon in der Qualifikation ihren Landesrekord gesteigert und legte mit 65,12 Metern noch einmal knapp zwei Meter drauf. Nach Rang vier vor zwei Jahren schaffte es Anete Sietiņa (Lettland; 64,64 m) diesmal aufs Podest. Auch sie stellte beim Saisonhöhepunkt eine Bestleistung auf. Mackenzie Little (Australien; 63,58 m) wurde Dritte.
Yemisi Ogunleye führt DLV-Trio als Sechste an, Sandrina Sprengel überrascht
Ein DLV-Trio stand im Finale im Kugelstoßen der Frauen. Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) erreichte mit 19,33 Metern den sechsten Rang. Alina Kenzel (VfB Stuttgart; 18,42 m) und Katharina Maisch (LV 90 Erzgebirge; 18,21 m) belegten die Plätze zehn und elf. Die Entscheidung um Gold fiel erst im sechsten Durchgang, in dem sich Jessica Schilder (Niederlande; 20,29 m) noch ganz nach vorne schob. Titelverteidigerin Chase Jackson (USA) steigerte sich noch auf 20,21 Meter und sicherte sich Silber. Wie schon mit Silber bei Olympia gelang Maddison-Lee Wesche (Neuseeland) wieder ein Stoß, der sie aufs Podest führte, diesmal zu Bronze (20,06 m).
Bei ihrem ersten Auftritt auf ganz großer Bühne überraschte Siebenkämpferin Sandrina Sprengel (LG Steinlach-Zollern) mit Bestleistung (6.434 pt.) und Rang fünf. Schlüssel zu diesem Erfolg waren die Bestleistungen von 51,66 Metern im Speerwurf und 2:15,95 Minuten über 800 Meter. Gold ging an die Favoritin Anna Hall (USA; 6.888 pt.) vor Kate O'Connor (6.714 pt.). Bronze wurde gleich zweimal vergeben, an die nach sieben Disziplinen punktgleichen (6.581 pt.) Taliyah Brooks (USA) und Titelverteidigerin Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien).
Nach dem ersten Zehnkampf-Tag rangieren Leo Neugebauer (VfB Stuttgart; 4.455 pt.) und Niklas Kaul (USC Mainz; 4.167 pt.) auf den Plätzen vier und acht. Beide bewahrten mit soliden Leistungen ihre Chance, am zweiten Tag in den Kampf um die Medaillen einzugreifen. An der Spitze übernachten der US-Amerikaner Kyle Garland (4.707 pt.) und der Jahresbeste Sander Skotheim (Norwegen; 4.543 pt.). Einige Athleten wie Titelverteidiger Pierce Lepage (Kanada) oder Simon Ehammer (Schweiz) mussten den Wettkampf schon vorzeitig beenden, dazu zählt auch der Dritte des DLV-Trios Till Steinforth (SV Halle).
Christopher Linke und Leo Köpp in den Top Zwölf
Defensiv beginnen und dann möglichst viele Gegner einsammeln. Diese Taktik verfolgten im 20 Kilometer Gehen die DLV-Teilnehmer Christopher Linke (SC Potsdam) und Leo Köpp (LG Nord Berlin). Und für Christopher Linke war Rang zehn in 1:20:11 Stunden ein versöhnlicher Abschluss der WM, nachdem der 36-Jährige über 35 Kilometer offensiv ins Rennen gegangen und dann bis auf Rang 14 durchgereicht worden war. Nur einen Rang dahinter als Elfter folgte Leo Köpp (1:20:35 h) und erreichte damit auf globaler Ebene sein bisher bestes Resultat der Karriere.
Seinen ersten großen Titel sicherte sich der Brasilianer Caio Bonfim (1:18:35 h), der über 35 Kilometer schon Silber gewonnen hatte. Zweiter wurde Zhaozhao Wang (China; 1:18:43 h) vor dem Spanier Paul McGrath (1:18:45 h). Bei den Frauen setzte Mária Pérez (Spanien) ihre Siegesserie bei Weltmeisterschaften fort. In 1:25:54 Stunden machte sie wie schon vor zwei Jahren in Budapest (Ungarn) nach ihrem Sieg über 35 Kilometer Doppel-Gold perfekt vor Alegna Gonzalez (Mexiko; 1:26:06 h) und Nanako Fujii (Japan; 1:26:18 h), die Bronze für die Gastgeber gewann.
Sprintstaffeln ziehen souverän ins Finale ein
In den Vorrunden überzeugten die DLV-Sprintstaffeln mit dem sicheren Finaleinzug. Die Frauenstaffel belegte in ihrem Vorlauf den zweiten Rang und war in 41,86 Sekunden gut eine Zehntel schneller als beim Gewinn der Olympia-Bronzemedaille im Vorjahr. Die Männerstaffel buchte mit Rang drei im Vorlauf das Finale und lag in 38,12 Sekunden nur 15 Hundertstel über dem deutschen Rekord (37,97 sec).
Henrik Janssen (SC Magdeburg; 66,47 m) kratzte in der Diskus-Qualifikation an der für den direkten Finaleinzug geforderten Weite von 66,50 Metern. Diese Leistung war aber die insgesamt fünftbeste des Tages und der WM-Achte zog souverän ins Finale. Als Zwölfter schaffte das auch Mika Sosna (TSG Bergedorf; 64,99 m), nur eine Position dahinter reichte es für Steven Richter (LV 90 Erzgebirge; 64,06 m) knapp nicht.
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