Der Leipziger Kugelstoßer David Storl holte am Sonntag in Peking (China) nach zweimal WM-Gold mit 21,74 Metern diesmal Silber - die dritte WM-Medaille in Folge für den Edelmetallgaranten. Seinen ersten internationalen Titel gewann der US-Amerikaner Joe Kovacs (21,93 m).
Es war ein spannender Wettkampf, in dem die Favoriten die Führung zwischenzeitlich einem Außenseiter überlassen mussten.
In der ersten Runde hatte der Weltjahresbeste Joe Kovacs 21,23 Meter vorgelegt. Diese Pole Position entriss ihm David Storl, der mit einem ungültigen Versuch eröffnet hatte, im zweiten Durchgang mit 21,46 Metern.
Eine überraschende Entwicklung nahm der Kugelstoß-Abend dann in der dritten Runde: Der Jamaikaner O'Dayne Richards egalisierte seinen Landesrekord von 21,69 Metern und war nun plötzlich seinerseits auf Platz eins.
Joe Kovacs und David Storl antworten
Das rüttelte wiederum Joe Kovacs gehörig wach. Der US-Hüne rückte mit 21,67 Metern zunächst bis auf zwei Zentimeter an O’Dayne Richards heran und zog danach im fünften Versuch mit 21,93 Metern vorbei.
Das wollte sich David Storl nicht bieten lassen. Zwischenzeitlich durch den Neuseeländer Tom Walsh (21,58 m) sogar auf Rang vier abgerutscht, packte er im Fünften einen Stoß auf 21,74 Meter aus: Platz zwei und wieder in den Medaillenrängen. Beide Favoriten hatten damit die Antwort auf die Weite des Jamaikaners gefunden und ihn wieder auf Rang drei durchgereicht.
Keine Steigerung im letzten Durchgang
Der letzte Durchgang musste dann die Entscheidung über die Medaillenränge bringen: Die Frage war: Wer kann noch etwas draufpacken? Doch keinem der Kandidaten gelang noch eine Steigerung. So blieb es bei Gold für Joe Kovacs vor David Storl.
Auch wenn ihm die erhoffte Titelverteidigung nicht gelang, stieg David Storl in Peking zum erst vierten Kugelstoßer auf, der drei oder mehr Medaillen bei einer Weltmeisterschaft gewinnen konnte - mit besten Aussichten für den 25-Jährigen in den nächsten Jahren.
STIMME ZUM WETTKAMPF
David Storl (SC DHfK Leipzig; 21,74 m):
Es war überhaupt nicht mein Wettkampf, ich bin nicht reingekommen. Die Lockerheit hat ein bisschen gefehlt. Es war ein verkrampfter Wettkampf. Ich bin froh, dass es so noch zu Platz zwei gereicht hat. Ich habe auf dem Weg ins Stadion meine Linie verloren und technisch unsauber gearbeitet. Ich wollte meinen Titel verteidigen und hätte mir die 22 Meter zugetraut. Es war aber schwierig umzusetzen.
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