Thomas Röhler gilt als eine der größten Thüringer Hoffnungen in der Leichtathletik und auch im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) im Speerwurf als Mann der Zukunft. Der 22-Jährige aus Jena hat für 2014 ein Ziel: Er möchte bei der EM in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August) das Finale erreichen.
Der Start bei den Team-Europameisterschaften in Braunschweig (21./22. Juni) ist das erste große Ziel von Thomas Röhler in diesem Jahr. Die Titelverteidigung bei den Deutschen Meisterschaften und das EM-Finale in Zürich sind weitere Eckpunkte seiner Saisonplanung. Die persönliche Bestleistung will der Speerwerfer auf 85 Meter plus steigern, um sich in der erweiterten Weltspitze zu etablieren.
Mit seinem Saisoneinstieg ist der 22 Jahre alte Student aus Jena richtig zufrieden. 81,99 Meter in Halle waren der erhoffte gute Auftakt. „In dieser Woche werde ich in die USA nach Eugene zum Wettkampf der Diamond League am 31. Mai fliegen“, berichtet der gebürtige Zeiss-Städter.
In diesem Jahr möchte Röhler so häufig wie möglich in der anspruchsvollsten Liga der internationalen Leichtathletik starten. „Einladungen zur Diamond League sind für so junge Werfer wie mich nicht selbstverständlich. Die Wettkämpfe sind aber wichtig, um weitere Erfahrungen zu sammeln“, meint er.
Überzeugungsarbeit mit Top-Leistung
Um eingeladen zu werden, muss er mit Top-Ergebnissen überzeugen. Seinen Hausrekord von 83,95 Meter aus dem Vorjahr will er überbieten. „Realistisch betrachtet sollten 85 Meter drin sein. Ganz wichtig sind auf dem Weg dahin stabile Wettkampfergebnisse von über 83 Meter. Dann fliegt irgendwann der Speer auch mal zwei, drei Meter weiter“, erklärte der Deutsche Meister der vergangenen beiden Jahre und Dritte der U23-Europameisterschaften von 2013.
Dass der 25-jährige Ägypter Ihab Abdelrahman El Sayed am vergangenen Wochenende in Shanghai (China) die Jahresweltbestmarke auf 89,21 Meter schraubte, hat Röhler nur wenig überrascht. „Er trainiert mit dem Wissen der Schweden. Seit der vorjährigen WM in Moskau gehört er für mich zu den Anwärtern auf 90-Meter-Würfe“, schätzt Röhler ein. Er selbst will „den Mund nicht zu voll nehmen und noch nicht über solche Weiten reden“.
Traum vom EM-Finale
In diesem Sommer möchte der WM-Starter von 2013 seinen Einstand bei den Europameisterschaften der „Großen“ im August in Zürich geben. Dort würde er gern im Finale stehen. Wichtiger Zwischenschritte auf dem Weg dorthin sind neben der Team-EM auch die Deutschen Meisterschaften am 26. und 27. Juli in Ulm.
„Der Bundestrainer hat gesagt, dass er Anfang Juni den Besten für die Team-EM nominieren wird. Also muss ich dann in der deutschen Bestenliste mit einer ansprechenden Leistung vorn stehen. Starten würde ich in Braunschweig sehr gern. Im Vorjahr in Gateshead hat die Konkurrenz mit nur vier Versuchen und der vollen Verantwortung für die Mannschaft sehr viel Spaß gemacht“, erinnert sich Röhler.
Bereit für den Sommer
Bei der Saison-Vorbereitung in einer Gruppe mit dem WM-14. Bernhard Seifert, der dieser Tage seine Abiturprüfungen absolviert, und Tom Meier, dem Sohn von Seoul-Olympiasiegerin Petra Felke, hat Trainer Harro Schwuchow viel Wert auf Vielseitigkeit gelegt. Röhler verbesserte seine Hochsprung-Bestmarke im Winter auf 1,95 Meter, sprintete und turnte. „Die krampfhafte Verbesserung der Kraftwerte stand nicht im Mittelpunkt“, erklärte er.
Bis März nutzten die Jenaer den Thüringer Vorfrühling, anschließend folgten Platz zwei für Röhler beim Winterwurf-Europacup im portugiesischen Leiria mit 81,17 Meter sowie zwei Trainingswochen mit vielen Würfen in Albufeira an der Algarve-Küste. „Jetzt fühle ich mich gut gerüstet. Die Saison kann kommen“, sagt Röhler.
Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)