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Berlin, Wien und Hamburg: Weitere große Laufveranstaltungen abgesagt

Das sich ausbreitende Coronavirus hat jetzt zur Folge, dass die erste sehr große internationale deutsche Laufveranstaltung im Frühjahr wohl abgesagt werden muss: Der Berliner Halbmarathon wird am 5. April nach einem Beschluss der Berliner Gesundheitsverwaltung nicht stattfinden können. Der Marathon in Wien am 19. April wurde bereits abgesagt, die gleiche Entscheidung ist am Mittwochabend auch für den Hamburg Marathon gefallen.
Jörg Wenig / sb

Spitzensportlich ist der Berliner Halbmarathon das hochklassigste deutsche Rennen über die „halbe Distanz“. Gut 37.000 Läufer hatten im vergangenen Jahr das Ziel erreicht. Damit gehört das Rennen zu den größten Halbmarathon-Läufen der Welt. Hinzu kamen 200.000 Zuschauer an der Strecke quer durch die Berliner Innenstadt

Im Jahr 2020 werden die Straßen am geplanten Termin, dem 5. April, wohl leer bleiben müssen. Wie die Berliner Gesundheitsverwaltung am Mittwoch bekanntgab, werden in Berlin sämtliche Großveranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern untersagt. Dies gilt zunächst bis zum 19. April. An diesem Tag enden in Berlin die Osterferien für die Schulen. Vom Veranstalter des Rennens gibt es bisher noch keine offizielle Stellungnahme, er hatte noch zu Wochenbeginn erklärt, weiterhin die Umsetzung des Halbmarathons zu planen. Möglich wäre eventuell eine Verlegung des Rennens auf einen späteren Termin.

Hamburg sucht nach Alternativtermin

Am 19. April wollten sich eigentlich auch bei den großen City-Marathons in Hamburg und Wien (Österreich) Tausende Läuferinnen und Läufer auf die Straße machen. Nun gilt auch für die Hansestadt: Die Gesundheitsbehörde hat sämtliche Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern bis einschließlich 30. April untersagt.

"Damit ist es offiziell, dass der 35. Haspa Marathon Hamburg nicht, wie geplant, am 19. April 2020 stattfinden wird. Gleiches gilt entsprechend für Das Zehntel am 18. April", heißt es in einer ersten Stellungnahme des Veranstalters auf der Webseite des Marathons. "Dies bedeutet allerdings keine finale Absage der Veranstaltung. Wir bemühen uns derzeit mit Nachdruck um einen alternativen Veranstaltungstermin in 2020 und stehen dazu mit sämtlichen relevanten Stellen der Stadt im Austausch." 

In Hamburg wollte sich Olympia-Teilnehmer Philipp Pflieger wieder auf den 42,195 Kilometern zurückmelden, im besten Fall mit einer Zeit in Richtung Bestzeit und Olympia-Norm (2:11:30 h). Er hatte dort 2018 in 2:13:39 Stunden seinen bisher letzten Marathon beendet, seit 2020 startet er sogar für die Gastgeber, das Laufteam Haspa Marathon Hamburg.

"Schwerste Mitteilung, die wir je machen mussten"

Die Absage des Vienna City Marathons trifft unter anderen den Deutschen Rekordhalter Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal; 2:08:33 h), der sich bei dem Rennen für den olympischen Marathon im Sommer in Japan qualifizieren wollte. In Wien plante zudem die derzeit schnellste deutsche Marathonläuferin, Melat Kejeta (Laufteam Kassel), zu starten. Sie war in Berlin im vergangenen Jahr 2:23:57 Stunden gelaufen.

In einer Mitteilung auf der Webseite des Vienna City Marathon heißt es: "Wir waren zerrissen in den letzten Tagen. [...] Europa ist in einer Ausnahmesituation. In Österreich und mehreren anderen Ländern wurden weitreichende Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 gesetzt. Wir haben mit voller Kraft eine Veranstaltung geplant, deren Realisierung immer mehr in Frage gestanden ist. Es ist dies die vielleicht schwerste Mitteilung, die wir in Zusammenhang mit dem VCM je machen mussten. Doch es ist, was es ist. Der Vienna City Marathon 2020 wird nicht stattfinden.“

Ausfallen wird auch der Prag-Halbmarathon am 28. März. "Die tschechische Regierung hat gestern entschieden, alle kulturellen, sportlichen und sozialen Veranstaltungen mit mehr als 100 Personen zu untersagen", heißt es in einer Erklärung auf der Webseite am Mittwoch. Der Halbmarathon solle auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, alle Anmeldungen behalten ihre Gültigkeit.

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