| 10k Invitational

31:38 Minuten: Miriam Dattke läuft in Berlin Weltjahresbestzeit

Steigerung um 42 Sekunden, Weltjahresbestzeit und Sieg beim „Berlin 10k Invitational“: Miriam Dattke ist am Sonntag mit 31:38 Minuten über 10 Kilometer in eine neue Leistungsdimension vorgestoßen. Auch Samuel Fitwi (28:00 min), Simon Boch (28:01 min) und Ilyas Osman (28:03 min) zeigten starke Leistungen.
Jörg Wenig/mbn

Daniel Ebenyo und Miriam Dattke haben in Berlin Jahresweltbestzeiten im 10-Kilometer-Straßenlauf aufgestellt. Der Kenianer erzielte bei der dritten Auflage des „Berlin 10k Invitational“ eine Zeit von 27:50 Minuten. Damit unterbot der 25-Jährige die bisherige Jahresweltbestzeit des Äthiopiers Abe Gashahun um genau 30 Sekunden. Miriam Dattke (LG Telis Finanz Regensburg) gewann das Frauenrennen mit einer persönlichen Bestzeit von 31:38 Minuten vor Bojana Bjeljac, die mit 32:12 Minuten einen kroatischen Landesrekord aufstellte, und Laura Hottenrott (PSV Grün-Weiß Kasel; 32:13 min). Miriam Dattke wurde in Berlin zur viertschnellsten deutschen Läuferin aller Zeiten über die 10-Kilometer-Distanz hinter Melat Kejeta (30:47 min), Irina Mikitenko (30:57 min) und Alina Reh (31:23 min). Die bisherige Jahresweltbestzeit hielt die Australierin Lisa Weightman mit 31:50 Minuten.

Bei dem reinen Eliterennen, das auf einem flachen Pendelkurs im Südosten der Stadt ohne Zuschauer und unter strengen Hygiene-Bedingungen stattfand, wurden rund 125 Athleten auf mehrere Rennen verteilt. Der Lauf stand noch wenige Tage vor dem Start auf der Kippe, da entsprechende Genehmigungen noch nicht erteilt waren. Erst durch die erfolgreiche Vermittlung des Berliner Abgeordneten Robert Schaddach (SPD) konnte das Rennen schließlich stattfinden. Um Zuschaueransammlungen, die die Veranstaltung hätten gefährden können, zu vermeiden, wurde der Lauf vorher nicht über die Medien bekannt gemacht.

Miriam Dattke in Form fürs Marathondebüt

Eine Klasse für sich war Miriam Dattke in Berlin. Zwei Wochen vor ihrem Marathon-Debüt in Dresden zeigte sie mit einer deutlichen Steigerung, dass man sie bezüglich der Marathon-Olympiastartplätze auf der Rechnung haben muss. Mit ihrer Siegzeit von 31:38 Minuten verbesserte sich die 22-Jährige gleich um 42 Sekunden. „Miriam zeigt sehr gute Form und Stabilität. Das sah heute prima aus“, sagte ihr Manager Christoph Kopp, der das Rennen einmal mehr zusammen mit Helmut Winter und Mark Milde sowie dessen Berlin-Marathon-Team auf die Beine gestellt hat.

Eine Reihe von deutschen Läuferinnen erzielten ebenfalls starke Bestzeiten. Laura Hottenrott steigerte sich als Dritte mit 32:13 um 55 Sekunden, Domenika Mayer (LG Telis Finanz Regensburg) verbesserte sich als Fünfte mit 32:34 Minuten um elf Sekunden. Hinter ihr folgte Rabea Schöneborn (LG Nord Berlin) mit einer Bestzeit von 32:55 Minuten (bisher: 33:14 min), während ihre Schwester Deborah aufgrund einer leichten Entzündung im Fuß auf den Start verzichtete. Die erst 18-jährige Blanka Dörfel (SCC Berlin) belegte Platz sieben in 33:00 Minuten. Sie war mit einer Bestzeit von 35:24 Minuten ins Rennen gegangen.

Daniel Ebenyo: Erst Start verpasst, dann Nummer eins der Welt

Weil Daniel Ebenyo durch ein Missgeschick seinen eigentlichen Start im A-Rennen um ein paar Sekunden verpasste, durfte sich Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel) für rund eine Stunde als schnellster Läufer der Welt in diesem Jahr fühlen. Nachdem der Holländer Richard Douma früh die Führung übernommen hatte und dann in der zweiten Hälfte des Rennens eingeholt wurde, setzte sich schließlich in einem knappen Finish Samuel Fitwi mit 28:00 Minuten durch. Damit verbesserte er seinen persönlichen Rekord um elf Sekunden und gewann mit einer Sekunde Vorsprung vor Simon Boch (LG Telis Finanz Regensburg), der sich um zehn Sekunden steigerte. Im Hinblick auf sein Marathon-Debüt in Dresden in zwei Wochen ist dies ein viel versprechendes Resultat für Simon Boch. Dritter wurde Ilyas Osman (TV Waldstraße Wiesebaden) in 28:03 Minuten.

In einem insgesamt starken Rennen belegten Philimon Kipchumba (Kenia; 28:04 min), Richard Douma, der seinen Landesrekord mit 28:08 Minuten einstellte, und Peter Herzog (Österreich; 28:12 min) die Ränge vier bis sechs. Als Siebter steigerte sich Nils Voigt (TV Wattenscheid 01) mit 28:23 Minuten um gut eine Minute. Keinen guten Tag hatte dagegen der ehemalige deutsche Marathonrekordler Arne Gabius (Therapie Reha Bottwartal), der auf Rang 21 Minuten in 29:57 Minuten ins Ziel kam. Samuel Fitwis Siegzeit ist eine europäische Jahresbestzeit. In der Liste der schnellsten deutschen 10-Kilometer-Läufer aller Zeiten schob sich Fitwi mit seiner persönlichen Bestzeit auf Rang vier nach vorn. Daniel Ebenyo startete schließlich im C-Lauf und gewann diesen dann mit über zwei Minuten Vorsprung in 27:50 Minuten. Der Kenianer wollte unter normalen Umständen eigentlich wesentlich schneller laufen und seine persönliche Bestzeit von 27:12 Minuten unterbieten.

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