| Meeting International de Nice

Erfolgreiche Normenjagd: Hanna Klein und Lea Meyer glänzen in Nizza

Die Norm über 5.000 Meter hatte sie bereits abgehakt, jetzt legte Hanna Klein nach: Am Samstagabend ist die Tübingerin beim 1.500-Meter-Rennen in Nizza unter dem Olympia-Richtwert geblieben und hat dabei ihre fast vier Jahre alte persönliche Bestleistung unterboten. Für eine Sensation sorgte Hindernisläuferin Lea Meyer: Die 23-Jährige aus Löningen verbesserte sich über 3.000 Meter Hindernis um acht Sekunden und schlug ebenfalls die Road to Tokyo ein.
Svenja Sapper

Sieg, Bestleistung, Olympianorm – so lässt sich das 1.500-Meter-Rennen von Hanna Klein (LAV Stadtwerke Tübingen) im französischen Nizza in drei Wörtern zusammenfassen. Die 28-Jährige verbesserte ihre fast vier Jahre alte Bestzeit (4:04,15 min) auf 4:02,58 Minuten und setzte sich gegen Revee Walcott-Nolan (Großbritannien; 4:06,28 min) und die Spanierin Marta Perez (4:07,30 min) durch. Für Tokio (Japan; 23. Juli bis 8. August) waren 4:04,20 Minuten gefordert.

Gepact von ihrer Tübinger Vereinskollegin, der ehemaligen 400-Meter-Hürden-Spezialistin Jackie Baumann, hielt sich Hanna Klein von Anfang an in der Spitzengruppe auf und arbeitete sich Stück für Stück weiter nach vorne. Ihrem Antritt eingangs der letzten Runde konnte schließlich keine Konkurrentin mehr folgen. Souveräner Sieg für die Hallen-EM-Dritte!

In diesem Jahr waren bislang nur drei europäische Athletinnen über die 1.500-Meter-Strecke schneller unterwegs als die Deutsche Meisterin: Weltmeisterin Sifan Hassan (Niederlande) sowie die Britinnen Laura Muir und Eilish McColgan beim hochkarätig besetzten Diamond League Meeting in Florenz.

Überragende Bestzeit für Lea Meyer

Für die Sensation des Abends sorgte Lea Meyer (VfL Löningen): Die 3.000-Meter-Hindernisläuferin pulverisierte ihre erst Ende Mai in Rehlingen aufgestellte Bestleistung um acht Sekunden und rannte in 9:29,26 Minuten auf den zweiten Platz – nahezu Punktlandung auf die Olympia-Norm von 9:30 Minuten! Die 23-Jährige ließ zunächst die Kenianerin Fancy Cherono ziehen, lief dahinter ein beherztes Rennen und kam schließlich mit einem starken Finish bis auf zwei Sekunden an Cherono (9:27,30 Minuten) heran. Viktoria Wagner-Gyurkes (Ungarn; 9:30,10 min) und die Spanierin Irene Sanchez-Escribano (9:30,24 min) schüttelte Lea Meyer auf der Schlussrunde ab.

Einen guten Eindruck hinterließ auch der Dortmunder Mohamed Mohumed, frischgebackener Deutscher Meister über 5.000 Meter. Über seine Spezialstrecke kam er nach 13:27,79 Minuten als Neunter ins Ziel – sechs Sekunden über Bestleistung, aber dennoch ein starker Kraftakt im dritten Rennen innerhalb von neun Tagen. Auch die Deutsche Vizemeisterin über 800 Meter Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) war als Dritte in 2:01,47 Minuten erneut schnell unterwegs.

Mehr Probleme hatten die 1.500-Meter-Läufer: Marius Probst (TV Wattenscheid 01) belegte in 3:46,55 Minuten den 13. Platz, Amos Bartelsmeyer (Eintracht Frankfurt) beendete das Rennen nicht. Dieses Schicksal ereilte auch 5.000-Meter-Läuferin Denise Krebs (TSV Bayer 04 Leverkusen) und 3.000-Meter-Hindernisläufer Patrick Karl (TV Ochsenfurt). Bester Deutscher über diese Distanz war Martin Grau (LC Top Team Thüringen; 8:48,75 min). Jens Mergenthaler vom SV Winnenden, der lange vorne mitgehalten hatte, musste seinem schnellen Anfangstempo Tribut zollen (9:08,43 min). Sieger wurde der Franzose Mehdi Belhadj in 8:17,04 Minuten. Für das internationale Highlight sorgte der erst 20 Jahre alte Brite Oliver Dustin: Der U20-Europameister von 2019 stellte über 800 Meter eine Weltjahresbestleistung (1:43,82 min) auf.

Zu den vollständigen Ergebnissen geht es hier.

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