| Interview

Tom Förster: „Ich bin überwältigt“

Der 20-jährige Tom Förster von der LG Vogtland hat am Sonntag in Saarbrücken alle Favoriten überrascht und sich bei der Straßenlauf-DM den Männertitel und den U23-Titel über zehn Kilometer geholt. Im Gespräch mit leichtathletik.de berichtete er anschließend über das Rennen, die Einordnung seines Erfolges und seine Ziele für die kommende Saison.
Manuel Keil

Tom Förster, zunächst noch einmal herzlichen Glückwunsch zu Ihrer starken Leistung und den beiden DM-Titeln. Haben Sie selbst damit gerechnet, dass es so gut laufen würde?

Tom Förster:

Dankeschön. Ich habe nicht damit gerechnet und bin selber noch sehr überrascht, dass ich in der Gesamtwertung bei den Männern gewonnen habe.

Mit welchen Erwartungen sind Sie denn in das Rennen gegangen?

Tom Förster:

Mein Ziel war es, so lange wie möglich dranzubleiben und mitzugehen. Im Vorfeld war ich leider auch erkältet. Daher wollte ich zunächst schauen, wie lange ich vorne dranbleiben kann. Am Schluss wollte ich dann alle noch vorhandenen Körner in den Endspurt reinlegen.

Beschreiben Sie doch noch einmal die letzte Runde aus Ihrer Sicht. Da haben Sie ja dann selbst die Entscheidung gesucht.

Tom Förster:

Ja genau. Besonders auf dem letzten Kilometer wurde es richtig schnell vorne in der Spitzengruppe. Meine Attacke kam dann auf den letzten 500 Metern. Zu dem Zeitpunkt habe ich gemerkt, dass noch einiges drin war. Deshalb habe ich dann voll durchgezogen.

Auf der Zielgerade haben Sie sich aber noch einmal umgeschaut, als Nils Voigt bei seinem Endspurt immer näher kam. Waren Sie sich unsicher, ob der Vorsprung reichen würde?

Tom Förster:

Die letzten 200 Meter waren sehr hart, aber ich wollte die Führung unbedingt ins Ziel bringen. Am Ende hat es dann zum Glück knapp gereicht.

Wie ordnen Sie ihren Erfolg mit dem doppelten DM-Titel bei den Männern und in der U23 für sich persönlich ein?

Tom Förster:

Ich bin schon sehr überwältigt. Letztes Jahr bin ich ja schon einmal international gestartet und war über 5.000 Meter bei der U20-EM dabei. Das hier ist jetzt aber mein bisher größter Erfolg. Ich bin dieses Jahr im Juli in Ludwigsburg schon eine Zeit von 28:41 Minuten gelaufen und war jetzt bei der DM noch einmal nah dran an der Bestzeit. Damit bin ich natürlich zufrieden.

Haben Sie sich denn speziell auf diese Deutschen Meisterschaften als Höhepunkt vorbereitet?

Tom Förster:

Wir haben die Meisterschaften schon mit als Höhepunkt vorbereitet, aber der Fokus lag natürlich mehr auf dem Sommer und der Freiluftsaison auf der Bahn.

Die 10-Kilometer-DM war bei Ihnen immer noch nicht der Abschluss der Saison. Wie geht es jetzt für Sie weiter?

Tom Förster:

Ich laufe in zwei Wochen in Köln einen Halbmarathon. Das ist mein erster überhaupt, und mal sehen, wie es dort läuft. Ein Ziel dafür zu formulieren ist schwierig. Ich will erstmal reinfinden. Ich versuche aber auch auf der Distanz eine sehr gute Zeit zu laufen.

Sie sind mit 20 Jahren ja noch sehr jung. Liegt Ihr Fokus künftig auf der Straße oder eher auf der Bahn?

Tom Förster:

Momentan sehe ich mich auf den 5.000 und den 10.000 Metern am stärksten. Mein Fokus liegt also weiter auf der Bahn. Im Oktober mache ich nach dem Halbmarathon zunächst drei Wochen Saisonpause, und dann konzentriere ich mich wieder auf das Training für die neue Saison.

Haben Sie sich denn schon konkrete Ziele für das nächste Jahr gesetzt?

Tom Förster:

Mein großes Ziel für das nächste Jahr ist die U23-EM in Finnland. Ich will versuchen, mich dafür über 5.000 und 10.000 Meter zu qualifizieren. Wenn es möglich ist, würde ich sogar versuchen dort den Doppelstart anzugehen.

Dank der Unterstützung der Sporthilfe sowie durch Ihren Ausrüster und Sponsoren können Sie sich ganz auf den Sport konzentrieren. Wie hoch ist denn bisher Ihr Trainingspensum?

Tom Förster:

Dank der Unterstützung kann ich zweimal am Tag trainieren um komme im Moment auf etwa 160 Kilometer in der Woche. Damit hoffe ich, im nächsten Jahr bei den Zeiten deutlich eins draufsetzen zu können.

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