| Meeting Luzern

Christin Hussong stößt in Europas Spitze vor

Drei deutsche Siege und zwei neue EM-Normen im EM-Land: Die Reise zum Meeting nach Luzern (Schweiz) hat sich für viele deutsche Athleten gelohnt. Für die beste deutsche Leistung sorgte Speerwerferin Christin Hussong. Sie steigerte ihre Bestleistung auf starke 63,34 Meter und schob sich damit in Europa auf Rang fünf nach vorne. Ex-Weltrekordler Asafa Powell konnte beim Comeback nach Dopingsperre nicht überzeugen.
Silke Morrissey

Bei U20-Vize-Europameisterin Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) ist der Knoten endgültig geplatzt. Zuerst war in diesem Jahr ihre drei Jahre alte Bestleistung gefallen, nur wenig später die 60-Meter-Marke.

In Luzern steigerte sie sich am Dienstag noch einmal um mehr als drei auf 63,34 Meter - neue Deutsche U23-Bestleistung, Rang fünf in Europa, Platz zehn in der Welt. Mit dieser Weite verwies Christin Hussong Hanna Hatsko-Fedususova (Ukraine; 63,10 m) und die EM-Vierte Goldie Sayers (Großbritannien; 60,32 m) auf die Plätze zwei und drei. Die EM-Norm (60,50 m) ist abgehakt. In die Nähe dieses Richtwerts kam erstmals in dieser Saison die Augsburgerin Susanne Siebert, die mit 59,42 Metern aufhorchen und unter anderen die Leverkusenerin Katharina Molitor (57,87 m) hinter sich ließ.

Auch für Marie-Laurence Jungfleisch (LAV Stadtwerke Tübingen) war Luzern wieder einmal ein gutes Pflaster. Hier stellte sie vor zwei Jahren ihre Freiluft-Bestleistung auf, hier knüpfte sie am Dienstag erstmals in diesem Sommer wieder an die guten Leistungen des Vorjahres und der Hallensaison an. Ihre bisherige Saison-Bestleistung von 1,92 Meter schraubte sie um drei Zentimeter nach oben und holte sich mit Einstellung ihrer Freiluft-Bestleistung deutlich  den Sieg.

Uliczka folgt Grau nach Zürich

Mit Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) darf seit Dienstag ein weiterer DLV-Athlet mit der EM in Zürich planen. Über 3.000 Meter Hindernis belegte der Norddeutsche in 8:26,79 Minuten Rang sieben und blieb damit 71 Hundertstel unter dem Richtwert für die EM-Teilnahme. Er ist nach Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch) nun der zweite deutsche Hindernisläufer mit EM-Norm. Den Sieg holte sich in einem engen Rennen der Kenianer Clement Kimutai Kemboi (8:12,50 min).

Schnellster 100-Meter-Sprinter war am Dienstag bei leichtem Gegendwind (-0,8 m/sec) Kemar Hyman von den Cayman Islands (10,23 sec). Rückkehrer Asafa Powell brachte es bei seinem ersten Rennen nach abgelaufener Dopingsperre auf 10,30 Sekunden und Rang vier, zeitgleich mit zwei weiteren Sprintern.

Zwei starke Rennen von Julian Reus

Nur wenig langsamer war der Deutsche Meister Julian Reus (TV Wattenscheid 01), der in der Endabrechnung von drei Zeitläufen in 10,38 Sekunden Rang acht belegte. Lucas Jakubczyk (SCC Berlin), Deutscher Meister von 2012, rannte in 10,40 Sekunden die zehntschnellste Zeit im Feld, für Sven Knipphals (VfL Wolfsburg) wurden 10,54 Sekunden gestoppt.

Über 200 Meter mussten die Sprinter ebenfalls mit einem Gegenwind von 0,8 Metern pro Sekunde zurechtkommen. Julian Reus ließ sich dadurch aber nicht davon abhalten, in 20,55 Sekunden erneut die EM-Norm zu unterbieten und den Sieg nach Hause zu holen. Lucas Jakubczyk schlug sich auf der für ihn ungewohnt langen Strecke in Bestzeit von 20,81 Sekunden ebenfalls achtbar.

„Das war super, ein schöner Lauf über 200 Meter. Und auch die 100 Meter waren sehr ordentlich“, befand Julian Reus nach seinem Doppelstart. „Die Zeiten waren ja insgesamt alle nicht so stark – und die Felder aber stark besetzt. Jetzt heißt es: Zehn Tage gut erholen für die Deutschen Meisterschaften!“

Valerie Adams ungefährdet

Einen Favoritensieg im Kugelstoßen gab es durch Olympiasiegerin und Weltmeisterin Valerie Adams (Neuseeland; 20,42 m), auch im Stabhochsprung setzte sich mit Olympiasiegerin Jenn Suhr (USA; 4,60 m) die Favoritin durch. Sechste wurde hier mit 4,30 Metern Carolin Hingst (TG Nieder-Ingelheim).

Über 100 Meter Hürden musste sich Olympiasiegerin Sally Pearson (Australien; 12,90 sec) erneut geschlagen geben, diesmal der US-Amerikanerin Kristi Castlin (12,81 sec). Für 13,23 Sekunden gab es für die Sindelfingerin Nadine Hildebrand in der Endabrechnung Rang sechs.

Über 400 Meter Hürden blieb der Magdeburger Varg Königsmark (49,97 sec) als Sechstplatzierter knapp unter der 50-Sekunden-Marke und damit erneut unter der EM-Norm, im Frauen-Wettbewerb kam Christiane Klopsch (LG Ovag Friedberg-Fauerbach) in 56,39 Sekunden auf Rang sieben ein. Weitspringerin Lisa Steinkamp (VfL Sindelfingen; 6,05 m) wurde mit nur einem gültigen Versuch Fünfte.

Die Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik…

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