| DM 2018

Freudentränen: Vier nachträgliche Medaillengewinner in Nürnberg geehrt

Im Rahmen der Deutschen Meisterschaften in Nürnberg haben vier DLV-Athleten am Samstag nachträglich Medaillen vergangener Welt- und Europameisterschaften erhalten. Geherin Melanie Seeger, Kugelstoßerin Petra Lammert, Hindernisläuferin Antje Möldner-Schmidt und Hammerwerfer Markus Esser waren aufgrund von Doping-Vergehen vor ihnen platzierter Sportler entscheidende Ränge nach vorne gerückt.
Pamela Ruprecht

Wegen positiver Dopingproben wurden Medaillengewinner von Welt- und Europameisterschaften nachträglich disqualifiziert. Die damals nächstplatzierten deutschen Leichtathleten rückten dadurch in die oder innerhalb der Medaillenränge vor. Die ihnen nachträglich zustehenden Medaillen erhielt das Quartett in einem feierlichen Rahmen bei den Titelkämpfen in Nürnberg. "Es dauert manchmal zehn Jahre bis ein Athlet seine verdiente Medaille bekommt, aber er bekommt sie wenigstens", sagte DLV-Präsident Jürgen Kessing, der die Edelmetalle überreichte.

Am längsten lag die betroffene internationale Meisterschaft bei Hammerwerfer Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) zurück. Der 38-Jährige bekam von der WM 2005 in Helsinki (Finnland) die Bronzemedaille überreicht. Seine 79,16 Meter sollten nach der Disqualifkation des Weltmeisters Iwan Tichon (Weißrussland) im Nachhinein statt Platz vier Bronze wert sein. Schon 2015 bekam der Leverkusener bei der DM in Nürnberg eine Medaille nachträglich überreicht: EM-Bronze von 2006. "Ich hoffe, das war jetzt das letzte Mal", meinte der ehemalige Werfer.

Ex-Kugelstoßerin Petra Lammert (SC Neubrandenburg), die mittlerweile Sportwissenschaftlerin ist, war bei den Europameisterschaften 2006 in Göteborg (Schweden) mit ihren 19,17 Meter auf den Silberplatz nach vorne gerückt.

"Ein sehr emotionaler Moment"

Bei der EM vier Jahre später in Barcelona (Spanien) rutschte Geherin Melanie Seeger (SC Potsdam) nach Disqualifikation der russischen Siegern Olga Kaniskina über die 20 Kilometer (1:29:43 h) hinter zwei weiteren russischen Geherinnen nachträglich auf den Bronzerang. Sie hatte auf dem Podest im Nürnberger Stadion Tränen in den Augen. "Ich bin total froh, dass ich diese Medaille endlich bekommen habe, ich habe zwei Jahre darauf gewartet", sagte die 41-Jährige. Der Potsdamerin gelang es damit, als erste deutsche Geherin überhaupt einen internationalen Podestplatz zu holen. Mit diesem erreichten Ziel verkündete sie ihr offizielles Karriereende. "Es ist für mich ein sehr emotionaler Moment."

Noch weiter aktiv ist Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus) nach der Rückkehr aus ihrer Babypause, die bereits für die EM in Berlin (6. bis 12. August) nominiert ist. Bei den Europameisterschaften 2014 in Zürich (Schweiz) gewann sie die Goldmedaille über 3.000 Meter Hindernis. Vier Jahre zuvor, 2012, sollte es nach Disqualifikation der ursprünglich zweitplatzierten Ukrainerin Svetlana Schmidt im Nachhinein der zweite Platz werden. Die Silbermedaille bekam sie im Max-Morlock-Stadion überreicht.

"Ich hatte das Glück, damals als Dritte schon auf dem Podest stehen zu dürfen", meinte die Cottbuserin, die bei der EM in Berlin als erstes Ziel das Finale anpeilt. Von der Disqualifikation der ukrainischen Hindernisläuferin war auch Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) betroffen, die ihre Bronzemedaille bereits bei der Hallen-DM in Dortmund erhalten hatte.

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