| Hannover

Karsten Meier und Franziska Reng holen sich die deutschen Halbmarathon-Titel

Die neuen Deutschen Meister im Halbmarathon heißen Karsten Meier und Franziska Reng. Der Braunschweiger und die Regensburgerin setzten sich am Sonntag in Hannover in teils spannenden Entscheidungen durch. Die Siege im parallel ausgetragenen Marathon gingen nach Äthiopien und Kenia.
Birte Grote / sb / jw

Karsten Meier hat am Sonntag bei den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Hannover einen überraschenden Heimsieg gefeiert. Der 26-Jährige, der in Hannover lebt und trainiert und für die LG Braunschweig startet, ließ die Konkurrenz mit einer letzten Tempoverschärfung hinter sich und kam nach 65:22 Minuten ins Ziel.

Favorit Hendrik Pfeiffer hatte sich schon bei Kilometer 10 aus einer etwas größeren Führungsgruppe verabschieden müssen. Von ursprünglich sieben Läufern blieben schließlich nur drei übrig, die die Medaillen unter sich ausmachten. "Da hieß es eigentlich nur noch: Wer geht als letztes ein?" sagte Karsten Meier im Ziel. Er hatte die meisten Körner übrig und konnte sich einen Kilometer vor dem Ziel absetzen.

Zusätzlich zu seinem ersten Meistertitel drückte er auch seine Bestzeit um mehr als eine Minute nach unten. "Die Zeit ist eigentlich egal, wenn man gewonnen hat. Ich hatte nicht damit gerechnet." In diesem Jahr hatte Karsten Meier, der im Vorjahr bei der Halbmarathon-DM Zehnter geworden war, bereits den Vizemeistertitel im Cross geholt. In drei Wochen plant er seinen ersten Marathonstart in Düsseldorf (29. April).

Hendrik Pfeiffer: Zuletzt Uni im Fokus

Auf dem Silberrang folgte der EM-Teilnehmer im Halbmarathon von 2016 Jens Nerkamp (PSV Grün-Weiß Kassel) in 65:26 Minuten. Titelverteidiger Philipp Baar (ART Düsseldorf; 65:48 min) wurde dieses Mal Dritter. Für beide geht es ebenfalls beim Düsseldorf Marathon erstmals auf die 42,195 Kilometer lange Distanz.

Nicht zufrieden mit seinem Rennen war Hendrik Pfeiffer. "Ich hatte es aber schon erwartet, dass es heute nicht so läuft. Ich hab die letzten Wochen den Fokus auf die Uni gelegt und hab Freitag noch eine Klausur geschrieben, von der ich direkt nach Hannover gefahren bin. Aber in Vorbereitung auf die EM in Berlin möchte ich die Uni wieder etwas zurückschieben", erklärte er.

Regensburger Double bei den Frauen

Fest in Regensburger Hand war das Rennen bei den Frauen. Die U23-Läuferinnen Franziska Reng und Miriam Dattke sorgten für einen Doppelsieg der LG Telis Finanz Regensburg. Lange Seite an Seite gelaufen, hatte die 21-jährige Franziska Reng am Ende in 74:14 Minuten die Nase vorne – es war für sie ein kontrolliertes Rennen. "Ich habe mich gut gefühlt und bin gut ins Rollen gekommen." Auch sie peilt als nächstes die Deutschen Marathon-Meisterschaften in Düsseldorf an. "Dort die A-Norm für die EM in Berlin zu laufen, wäre schön", gab sie ihr Ziel aus.

Die zwei Jahre jüngere Miriam Dattke lief bei ihrem zweiten Halbmarathon-Start in 74:36 Minuten auf den Silberrang. "Das Anfangstempo war wohl zu hoch, hinten raus wurde es richtig hart. Aber es ist meine erste Medaille bei den Frauen,  ich muss zufrieden sein", so die Zweitplatzierte, die zu Beginn sogar versucht hatte, sich von der Konkurrenz abzusetzen. Auf den Bronzerang lief die Sechste der letztjährigen Universiade Fabienne Amrhein (MTG Mannheim) in 75:18 Minuten.

Julius Scherr holt U23-Gold

Mit ihren Platzierungen legten Franziska Reng und Miriam Dattke auch den Grundstein für den Mannschaftssieg. Diesen konnten sie gemeinsam mit der Bronzemedaillengewinnerin der U23 Marina Rappold feiern. Der Team-Titel der Männer ging an den ART Düsseldorf mit Philipp Baar, Andreas Straßner und Paul Schmidt.

Bei den U23-Junioren sicherte sich Julius Scherr (67:44 h) vom TV Wattenscheid 01 den Sieg vor Moritz Beinlich (LG Telis Finanz Regensburg; 69:12 min) und dem Dortmunder David Valentin (69:17 Stunden).

Fate Tola muss Marathon abbrechen

Im zwei Stunden zuvor gestarteten HAJ Hannover Marathons siegten Seboka Erre (Äthiopien) und Agnes Kiprop (Kenia). Bei sonnigem Wetter mit steigenden und am Ende recht warmen Temperaturen setzte sich der Äthiopier in 2:09:44 Stunden vor den Kenianern Michael Kunyuga (2:10:16 h) und Duncan Koech (2:10:19 h) durch. Für Agnes Kiprop war es in 2:32:35 Stunden ein einsames Rennen.

Das Frauen-Elitefeld war in den letzten Tagen vor dem Start aufgrund von verletzungsbedingten Absagen beziehungsweise Visa-Problemen erheblich zusammengeschrumpft. Eine Gruppe von äthiopischen Läuferinnen konnte nicht rechtzeitig nach Hannover reisen. Und Titelverteidigerin Fate Tola (Hannover Athletics) war angeschlagen angetreten: Die Lokalmatadorin stieg aufgrund einer Erkältung und starkem Husten bei Kilometer 17 aus.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

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