| Hallen-DM 2017

Leipzig Tag 2: DLV-Athleten lassen die Rundbahn brennen

Die deutschen Leichtathleten haben am Sonntag bei den Deutschen Hallenmeisterschaften die ewige deutsche Hallen-Bestenliste ordentlich durcheinander gewirbelt. Besonders auf der Laufbahn konnten die Zuschauer in der ausverkauften Arena Leipzig auf allen Strecken von 200 bis 3.000 Metern Weltklasse-Leistungen bestaunen – mit einmaligen Solos der großen deutschen Lauftalente und Hallen-EM-Normen für Belgrad am laufenden Band.
Silke Bernhart

Schlag auf Schlag jagte am Sonntag ein spannender, hochklassiger Fight den anderen, und regelmäßig flossen auf der blauen Rundbahn der Arena Leipzig die Freudentränen – zum Beispiel bei Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge). <link news:54428>Die Sächsin rannte über 200 Meter in 22,77 Sekunden auf Platz sechs der ewigen deutschen Hallenbestenliste. „Es läuft“, brachte sie noch heraus, bevor sie sich jubelnd auf die Ehrenrunde machte. 60-Meter-Finalistin Lara Matheis aus Gießen (23,22 sec) gelang dahinter auf dem Silberrang der nächste starke Auftritt, Bronze ging an die Mannheimerin Nadine Gonska (23,48 sec).

Robin Erewa (TV Wattenscheid 01) stand seinen Disziplinkolleginnen wenig später in nichts nach. In 20,52 Sekunden holte er seinen dritten Hallentitel darf sich nun in der Halle <link news:54428>zweitschnellster deutscher Sprinter aller Zeiten nennen: Nur der Deutsche Hallenrekordler Sebastian Ernst (20,42 sec) konnte diese Zeit noch unterbieten.

Klosterhalfen und Reh phänomenal

Von der Spitze weg bestritten Deutschlands große Lauftalente ihre Rennen. Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) war dabei über 1.500 Meter so schnell unterwegs, dass sie den Rest des Feldes fast überrundete. Nach 4:04,91 Minuten überquerte sie die Ziellinie. Es war <link news:54434>neuer Deutscher U23-Rekord und die zweitschnellste Zeit einer Deutschen in der Halle. Die erhoffte Hallen-EM-Norm für Belgrad (Serbien; 3. bis 5. März) von 4:13,00 Minuten – reine Formsache.

Gleich drei Athletinnen rannten über 3.000 Meter zur Norm für Belgrad. Vorne weg: Alina Reh (SSV Ulm 1846). Mit einer langgezogenen Temposteigerung hatte sie nach rund 2.500 Metern die hochkarätige Konkurrenz abgeschüttelt und konnte im Ziel über eine neue Bestmarke von 8:53,56 Minuten jubeln.

Kurzentschlossen hatte sich auch Hindernis-Europameisterin Gesa Felicitas Krause (Silvesterlauf Trier) für einen Start entschieden und lieferte in 8:56,13 Minuten ebenfalls ein glänzendes Rennen ab, welches das Halbmarathon-Aus von Ras al Khaimah schnell vergessen lassen wird. Als Dritte überzeugte Hanna Klein (SG Schorndorf 1846; 8:57,86 min) auf ganzer Linie. Wie auch weitere Lauf-Resultate eindrucksvolle Beispiele dafür, dass die Nachwuchs-Arbeit der vergangenen Jahre Früchte trägt und internationale Normen für deutsche Läuferinnen und Läufer längst keine unüberwindbare Hürde mehr sind

Viertelmeiler drehen auf

Auch Lara Hoffmann (LG DSHS Köln) schlug nach einem Blick auf die Anzeigetafel die Hände vor dem Gesicht zusammen. 400 Meter in 52,90 Sekunden. „Dafür habe ich so hart trainiert“, jubelte sie. Es war ihre erste Hallenzeit unter 53 Sekunden. Und die bedeutete die <link news:54422>Hallen-EM-Norm für Belgrad (Serbien; 3. bis 5. März). Carolin Walter (TSV Bayer 04 Leverkusen; 53,60 sec) und Laura Gläsner (VfL Eintracht Hannover; 53,65 sec) waren dahinter ebenfalls in Bestform.

<link news:54422>Gleich zwei Hallen-EM-Normen purzelten über 400 Meter der Männer, mit Leistungssprüngen, die wohl die Athleten selbst am wenigsten erwartet hatten. Sieger Marc Koch (LG Nord Berlin) hatte noch Minuten nach seinen 46,40 Sekunden – sieben Zehntel unter Bestleistung! – keine Worte für seinen starken Auftritt. Dahinter empfahl sich auch U20-Athlet Marvin Schlegel (LAC Erdgas Chemnitz; 46,78 sec) für einen Start in Belgrad, Bronze ging dahinter für die nächste Bestleistung an den Kölner Florian Weeke (47,64 sec).

800-Meter-Läufer schmeißen sich fast zeitgleich ins Ziel

Hochspannung war über 800 Meter der Männer angesagt. Der Jahresbeste Robert Farken (SC DHfK Leipzig) nahm das Heft in die Hand, musste aber schon 150 Meter vor dem Ziel beißen, um seinen hartnäckigsten Verfolger Christoph Kessler (LG Region Karlsruhe) nicht vorbei zu lassen. Seite an Seite schmissen sie sich ins Ziel – mit dem besseren Ende für den Lokalmadatoren, der in 1:49,78 Minuten um drei Hundertstel die Nase vorn hatte.

Beide hatten schon zuvor die Hallen-EM-Norm erfüllt und dürfen ebenso zur Reise nach Belgrad antreten wie Marius Probst. Der Wattenscheider setzte in Leipzig auf die 1.500 Meter und machte auf dieser Strecke mit DM-Gold und Bestzeit von 3:41,40 Minuten das Ticket zu den europäischen Titelkämpfen klar. Die zweite Medaille des Wochenendes holte sich dahinter Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg; 3:44,48 min), der lange für Tempo gesorgt hatte und wie über 3.000 Meter Silber mit nach Hause nehmen kann.

Christina Hering (LG Stadtwerke München) schaffte über 800 Meter der Frauen den Titel-Hattrick. „Ich bin noch nicht da, wo ich im vergangenen Jahr war“, gestand sie anschließend. So wurde es nichts mit dem Unternehmen Hallen-EM-Norm. Das dritte Hallen-DM-Gold in Folge aber war ihr in 2:06,52 Minuten nicht zu nehmen.

Max Heß souverän

Einen eindrucksvollen Favoritensieg fuhr im Dreisprung der Posterboy der Titelkämpfe ein: Europameister Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz; 16,71 m) setzte die einzigen 16-Meter-Sprünge des Tages in die Grube und kann optimistisch zur Hallen-EM nach Belgrad reisen. Den Chemnitzer Doppelsieg machte Vincent Vogel mit Bestleistung von 15,43 Metern perfekt, Dritter wurde der Stuttgarter Martin Jasper (15,37 m).

Den Weitsprung der Frauen dominierte eine Siebenkämpferin: Claudia Salman-Rath (LG Eintracht Frankfurt) ließ wie schon in der Vorwoche beim ISTAF Indoor in Berlin die nationale Konkurrenz hinter sich und setzte einer starken Serie in Runde sechs mit 6,72 Metern noch das i-Tüpfelchen auf.

Marie-Laurence Jungfleisch springt Hallen-EM-Norm

Marie-Laurence Jungfleisch ging im Hochsprung zum ersten Mal seit Langem nicht als klare Favoritin in den Wettbewerb: Nach einem Bundeswehr-Lehrgang fehlen ihr noch einige Wochen Training, Jossie Graumann (LG Nord Berlin) hatte sie mit Bestleistung von 1,92 Meter herausgefordert. In Leipzig aber drehte die Stuttgarterin den Spieß wieder um. Mit 1,92 Meter überbot auch sie die Norm für die Hallen-EM, zu der sie Jossie Graumann (1,89 m) als Zweitplatzierte begleiten wird.

Für 2,30-Meter-Springer Mateusz Przybylko gab es im Männer-Wettbewerb nicht das erhoffte Resultat in Richtung Hallen-Bestleistung (2,29 m). Schon 2,20 Meter reichten am Sonntag zum Sieg. „Ich hoffe, dass es in Belgrad dann wieder höher hinaus geht“, sagte er. Die Norm für die Titelkämpfe hatte er mit seiner Saison-Bestleistung von 2,28 Metern bereits zuvor überboten.

Erster Hallentitel für Raphael Holzdeppe

Eine überraschende Premiere feierte Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken). Verwunderlich war weniger sein Sieg mit 5,68 Metern, als vielmehr die Tatsache, dass es für den Weltmeister und Vize-Weltmeister im Stabhochsprung der erste deutsche Hallentitel war. „Ich bin hier mit dem Ziel angereist, den Titel zu holen. Das habe ich geschafft“, erklärte er. Nicht ganz zufrieden war er mit der Leistung, denn bei der Hallen-EM-Norm von 5,78 Metern fiel die Latte dreimal knapp. Für Belgrad könnte es dennoch reichen, da das Feld der Top Zwölf auch basierend auf den besten Leistungen seit dem 1. Januar 2016 aufgefüllt wird.

Den Schlusspunkt unter die 64. Deutschen Hallenmeisterschaften setzten traditionell die Staffeln über 4x200 Meter. Gina Lückenkemper führte ein schlagkräftiges Quartett der LG Olympia Dortmund an, das in 1:35,41 Minuten die schnellste Zeit auf die Bahn brachte. Im Wettbewerb der Männer holte der TV Wattenscheid 01 den 14. Titel der vergangenen 16 Jahre in die Sprint-Hochburg. Die Siegerzeit in diesem Jahr: 1:24,83 Minuten. 

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