| Disziplin-Check

MARATHON/STRASSE MÄNNER | Amanal Petros verkürzt Abstand zur internationalen Spitze

Deutschlands Leichtathleten sprinten, laufen, gehen, springen, werfen und stoßen wieder! Leider 2021 aufgrund der fortwährenden Corona-Pandemie oft noch ohne Zuschauer. Aber auf der Ebene des Kader- und Leistungssports schon wieder mit fast allen hochkarätigen Wettkämpfen. Und schließlich auch mit den Olympischen Spielen in Tokio, die unter ganz besonderen Bedingungen stattfanden. Wir blicken zurück und ordnen, jeweils eingeleitet durch Interviews mit den Leitenden Bundestrainerinnen und Bundestrainern der Disziplingruppen, die Leistungen ein. Heute: der Marathon-/Straßenlauf der Männer.
Nicolas Walter

INTERVIEW MIT DEM LEITENDEN BUNDESTRAINER WERNER KLEIN

Das ist passiert in 2021

Valencia scheint seine Stadt zu sein. Nachdem Amanal Petros (TV Wattenscheid 01) im vergangenen Jahr in der spanischen Hafenstadt deutschen Rekord im Marathon gelaufen war, konnte er dort 2021 gleich zwei Bestmarken aufstellen. Im Oktober stellte er zunächst in 1:00:09 Stunden einen neuen nationalen Rekord im Halbmarathon auf, weniger später steigerte er auch die Bestmarke im Marathon auf 2:06:27 Stunden.

Bei den Olympischen Spielen hielt sich Amanal Petros lange Zeit in der Spitzengruppe auf. Ab Kilometer 26 jedoch musste er jedoch abreißen lassen und beendete das Rennen schließlich auf dem 30. Platz. Für das beste deutsche Resultat in Sapporo sorgte Richard Ringer (LC Rehlingen). Der 32-Jährige lief bei seinem ersten dritten Marathon auf Platz 26. Der dritte deutsche Starter Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01) belegte Rang 50.

Bei der Marathon-DM in München siegte Alexander Hirschhäuser (ASC Breidenbach). Im Halbmarathon ging der Titel mit neuem Meisterschaftsrekord an den Regensburger Simon Boch, bei der 10-Kilometer-DM hatte Nils Voigt (TV Wattenscheid 01) die schnellsten Beine. Samuel Fitwi (LG Vulkaneifel) konnte sich auf der Straße zwar in diesem Jahr keinen Titel sichern, durfte sich mit 28:00 Minuten aber über die schnellste 10-Kilometer-Zeit des Jahres freuen.

Im Nachwuchs-Bereich gingen die 10-Kilometer-Titel an Lukas Ehrle (LG Brandenkopf; U18) und Anas Belfqih (TV Waldstraße Wiesbaden). Lukas Ehrle stellte mit seinen 31:24 Minuten auch die schnellste Zeit des Jahres über diese Distanz auf. In der U20 gelang das Kurt Lauer (LAZ Ludwigsburg) mit 30:34 Minuten.

Internationale Erfolge

  Medaille Finalplatzierung
Olympische Spiele - 26. Platz Richard Ringer (LC Rehlingen)
30. Platz Amanal Petros (TV Wattenscheid 01)
50. Platz Hendrik Pfeiffer (TV Wattenscheid 01)

Unser "Ass des Jahres"

Amanal Petros (TV Wattenscheid 01)

Deutscher Rekord im Marathon
Deutscher Rekord im Halbmarathon

Unser "Talent des Jahres"

Lukas Ehrle (LG Brandenkopf)

Deutscher U18-Meister über 10 Kilometer
Deutschlands Jahresschnellster in der U18 über 10 Kilometer

Die deutschen Top Ten 2021

Halbmarathon

Zeit Name Jahrgang Verein
1:00:09 Amanal Petros 1995 TV Wattenscheid 01
1:01:33 Richard Ringer 1989 LC Rehlingen
1:01:35 Nils Voigt 1997 TV Wattenscheid 01
1:01:56 Samuel Fitwi 1996 LG Vulkaneifel
1:02:05 Hendrik Pfeiffer 1993 TV Wattenscheid 01
1:02:24 Simon Boch 1994 LG Telis Finanz Regensburg
1:02:25 Sebastian Hendel 1995 LG Braunschweig
1:02:42 Johannes Motschmann 1994 SCC Berlin
1:03:00 Konstantin Wedel 1993 LG Telis Finanz Regensburg
1:03:03 Philipp Pflieger 1987 LT Haspa Marathon Hamburg

 Marathon

Weite Name Jahrgang Verein
2:06:27 Amanal Petros 1995 TV Wattenscheid 01
2:08:49 Richard Ringer 1989 LC Rehlingen
2:10:48 Simon Boch 1994 LG Telis Finanz Regensburg
2:11:02 Tom Gröschel 1991 TC Fiko Rostock
2:12:18 Johannes Motschmann 1994 SCC Berlin
2:14:39 Konstantin Wedel 1993 LG Telis Finanz Regensburg
2:15:01 Philipp Pflieger 1987 LT Haspa Marathon Hamburg
2:17:49 Nic Ihlow 1995 SC DHfK Leipzig
2:17:57 Frank Schauer 1989 Tangermünder Elbdeichmarathon
2:18:38 Alexander Hirschhäuser 1992 ASC 1990 Breidenbach

Statistik – Das sagen die Zahlen

Das deutsche Top-Niveau im Marathon

Jahr ≥ 2:13 h* Schnitt Top 3 Schnitt Top 5 Schnitt Top 10
2005  – 2:20:16 2:21:43 2:24:33
2006  – 2:16:39 2:18:40 2:21:43
2007  – 2:16:15 2:17:11 2:19:44
2008  – 2:14:06 2:15:16 2:17:48
2009  – 2:14:40 2:15:55 2:17:52
2010  – 2:19:08 2:20:08 2:22:06
2011  – 2:17:29 2:18:07 2:19:37
2012  – 2:14:35 2:15:50 2:18:12
2013  – 2:14:13 2:15:27 2:18:11
2014 1 2:12:37 2:14:38 2:17:48
2015 1 2:10:47 2:13:50 2:16:40
2016  – 2:15:07 2:16:44 2:18:53
2017 1 2:13:14 2:15:39 2:16:52
2018 1 2:13:35 2:14:26 2:15:50
2019 2 2:12:25 2:13:29 2:15:33
2020 4 2:09:31 2:11:03 2:16:01
2021 5 2:08:41 2:09:53 2:13:21

Jahresbestleistungen im internationalen Vergleich im Marathon

Jahr Deutschland Europa Diff. Welt Diff.
2005 2:18:43 (U. Steidl) 2:07:38 (Rey/ESP) 11:05 2:06:20 (Gebrselassie/ETH) 12:23
2006 2:16:02 (U. Steidl 2:06:52 (Rey/ESP) 9:10 2:05:56 (Gebrselassie/ETH) 10:06
2007 2:15:22 (M. Beckmann) 2:07:33 (Kuzin/UKR) 7:49 2:04:26 (Gebrselassie/ETH) 10:56
2008 2:13:30 (F. Cierpinski) 2:07:33 (Röthlin/SUI) 5:57 2:03:59 (Gebrselassie/ETH) 9:31
2009 2:13:09 (A. Pollmächer 2:09:53 (Pertile/ITA) 3:16 2:04:27 (Kibet/KEN) 8:42
2010 2:17:18 (F. Cierpinski) 2:08:32 (Musinschi/MDA) 8:46 2:04:48 (Makau/KEN) 12:30
2011 2:15:40 (J. Fitschen) 2:09:26 (Sitkovskyy) 6:14 2:03:38 (Makau/KEN) 12:02
2012 2:13:10 (J. Fitschen) 2:07:30 (Tambwé/FRA) 5:40 2:04:16 (Mutai/KEN) 8:55
2013 2:13:05 (A. Pollmächer) 2:08:33 (A. Kiprotich/FRA) 4:32 2:03:23 (Kipsang/KEN) 9:42
2014 2:09:32 (A. Gabius) 2:08:21 (Farah/GBR) 1:11 2:02:57 (Kimetto / KEN) 7:35
2015 2:08:33 (A. Gabius) 2:08:33 (Gabius/GER) 0:00 2:04:00 (Kipchoge / KEN) 4:33
2016 2:13:09 (H. Pfeiffer) 2:06:10 (Özbilen/TUR) 6:49 2:03:03 (Bekele/ETH) 10:06
2017 2:09:59 (A. Gabius) 2:08:16 (Nageeye/ NED) 1:43 2:03:32 (Kipchoge/KEN) 6:27
2018 2:11:45 (A. Gabius) 2:05:11 (Farah/GBR) 6:34 2:01:39 (Kipchoge/KEN) 10:06
2019 2:10:29 (A. Petros) 2:04:16 (Özbilen/TUR) 6:13 2:01:41 (Bekele/ETH) 8:48
2020 2:07:18 (A. Petros) 2:04:49 (Abdi/BEL) 2:29 2:03:00 (Chebet/KEN) 4:18
2021 2:06:27 (A. Petros) 2:03:36 (Abdi/BEL) 2:51 2:02:57 (Ekiru/KEN) 3:30

Das fällt auf:

  • Erstmals in der Geschichte blieben fünf deutsche Athleten unter einer Zeit von 2:13 Stunden im Marathon. Daraus resultierend ist auch der Top3- und Top5-Wert so gut wie nie zuvor. Doch auch in der Breite haben die deutschen Läufer eine starke Entwicklung hingelegt, denn auch beim Top10-Wert konnte eine neue Bestmarke erzielt werden.
  • Amanal Petros mit dem Hattrick: Zum dritten Mal nacheinander führt der Wattenscheider die deutsche Jahresbestenliste im Marathon an. Mit seinem deutschen Rekord verkürzt der 26-Jährige zudem den Abstand zur Weltspitze deutlich. Noch war dieser seit Einführung des Disziplin-Checks auf leichtathletik.de so gering.
  • Zum zweiten Mal in Folge führt Bashir Abdi (Belgien) die europäische Jahresbestenliste im Marathon an. Weltweit holte sich der Kenianer Titus Ekiru die Spitzenposition.
  • Eliud Kipchoge (Kenia) arbeitet weiter an seinem Legenden-Status. Der Weltrekordhalter gewann nach 2016 in diesem Jahr zum zweiten Mal den olympischen Marathon. Mit einer Zeit von 2:08:38 Stunde hatte er 80 Sekunden Vorsprung vor dem Niederländer Abdi Nageeye. Es war der größte Vorsprung in einem Olympia-Marathon seit Frank Shorter im Jahr 1972.

leichtathletik.TV-Clips

Straße

Die Disziplin-Analysen im Überblick:

Sprint Frauen
Sprint Männer
Langsprint Frauen
Langsprint Männer
Hürdensprint Frauen
Hürdensprint Männer
Langhürden Frauen
Langhürden Männer
Mittelstrecke Frauen
Langstrecke Frauen
Langstrecke Männer
Hindernis Frauen
Hindernis Männer
Gehen Frauen
Gehen Männer
Hochsprung Frauen
Hochsprung Männer
Weitsprung Frauen
Dreisprung Frauen
Dreisprung Männer
Stabhochsprung Frauen
Stabhochsprung Männer
Kugelstoßen Frauen
Kugelstoßen Männer
Diskuswurf Frauen
Diskuswurf Männer
Hammerwurf Frauen
Hammerwurf Männer
Speerwurf Frauen
Speerwurf Männer
Siebenkampf Frauen
Zehnkampf Männer
Marathon/Straße Frauen

* als Referenzwert dient die WM-Norm des Jahres 2017

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