| Jerusalem 2022

U18-EM Tag 1 | Die DLV-Talente in den Vorrunden

Der Startschuss ist gefallen! Am Montag stehen bei der U18-EM in Jerusalem (4. bis 7. Juli) neben dem ersten Siebenkampf-Tag ausschließlich Vorrunden auf dem Plan. Der Deutsche Leichtathletikverband ist mit 50 Talenten nach Israel gereist, von denen gleich 27 am ersten Tag der Meisterschaften um den Einzug in die Finals kämpfen. Wie die Vorentscheidungen ausgegangen sind, haben wir für Sie zusammengefasst.
Svenja Sapper

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WEIBLICHE U18


100 Meter | Vorlauf


Chelsea Kadiri und Annika Just stehen souverän im Halbfinale

Über 100 Meter kann der Deutsche Leichtathletikverband in Jerusalem mit zwei pfeilschnellen Damen aufwarten, die beide in den Vorläufen am Montagabend ihre Klasse unter Beweis stellten. In 11,62 Sekunden dominierte Chelsea Kadiri (SC Magdeburg), die in der Meldeliste als Jahresschnellste geführt wird, ihr Rennen klar: Erst nach exakt zwölf Sekunden war die zweitplatzierte Tschechin Tatiana Kaplanova im Ziel. Und auch Annika Just ließ als Zweite ihres Laufs in 11,78 Sekunden keine Zweifel an ihrer starken Form aufkommen.

Vor der Sprinterin aus Passau schob sich Ainhoa Reparaz aus Spanien ins Rampenlicht, die in 11,53 Sekunden einen Meisterschaftsrekord auf die Bahn brannte. Auch die Britin Nia Wedderburn-Goodison mit windunterstützten 11,48 Sekunden dürfte in der nächsten Runde erneut vorne mitmischen.

"Es war ein bisschen anstrengend, weil wir so lange im Callroom saßen", berichtete Chelsea Kadiri. "Dadurch wurden meine Beine ein bisschen kalt, aber ich habe es ganz gut hinbekommen." Die blaue Startnummer der europäischen Jahresbesten sei für sie weder eine Bürde noch ein besonderer Ansporn: "Es ist einfach eine Ehre."– "Es war sehr cool, ich dachte, es ist heißer. Die Temperatur war aber ganz angenehm", fand Annika Just. "Ich habe nur den Start ein bisschen verschlafen." Hervorragende Laune hatte sie dennoch: "Die Atmosphäre ist so cool hier, ich freue mich auf morgen – aufs Halbfinale und aufs Finale!"
 


400 Meter | Vorlauf


Johanna Martin schlägt ein flottes Tempo an

Ihren beiden Namensvetterinnen Johanna Göring (Hochsprung) und Johanna Marrwitz (Hammerwurf) war der Einzug in die nächste Runde am Montagmorgen bereits geglückt. Und auch die dritte Johanna im Bunde konnte in Jerusalem überzeugen. Im ersten Vorlauf über 400 Meter ging sie forsch an und ließ sich die Führung bis zur Ziellinie nicht mehr nehmen. Nach 55,23 Sekunden stoppte die Uhr für die Rostockerin – die fünftschnellste Zeit der Vorläufe für die Langsprinterin, die nicht weit von ihrem Hausrekord (54,88 sec) entfernt war.

Damit besiegte sie auch die Tschechin Lurdes Gloria Manuel (55,45 sec), die in 53,19 Sekunden die stärkste Bestzeit aller Teilnehmerinnen mitbrachte. Gesamtschnellste der Vorrunde war Großbritanniens Charlotte Henrich mit 54,19 Sekunden. Die Halbfinals folgen am Dienstag ab 9:40 Uhr.
 


800 Meter | Vorlauf


Jana Marie Becker mit der schnellsten Vorlaufzeit

Sie kann Strecken von 400 bis 1.500 Meter richtig schnell zurücklegen. In Jerusalem setzte Jana Marie Becker (LG Wettenberg) jedoch auf die 800 Meter – und lag damit goldrichtig. In ihrem Vorlauf, in dem nur zwei Athletinnen direkt ins Finale einzogen, legte sie selbstbewusst los, blieb stets in einer guten Position und griff schließlich richtig an. Die Belohnung: der Vorlaufsieg in 2:06,99 Minuten und die beste Zeit aller fürs Finale am Donnerstag qualifizierten Athletinnen.

"Es lief so, wie wir es abgesprochen haben. Ich bin froh, Deutschland im Finale vertreten zu dürfen", sagte sie noch etwas außer Atem, aber glücklich strahlend nach ihrem Rennen. "Wir haben voll auf die beiden großen Qs gesetzt. Da ich im letzten Lauf war, war aber zu erwarten, dass es ein bisschen schneller wird, weil viele Mädels es noch mit dem kleinen q versuchen wollen." Jetzt sei erst mal "Recovery" bis Donnerstag angesagt.

Im harten Qualifikationsmodus mit nur zwei großen Qs konnte sich Jasmin Kühnast (SC Potsdam) in ihrem Lauf nicht durchsetzen. Obwohl sie versuchte mitzuhalten, stand am Ende der fünfte Platz in 2:13,96 Minuten zu Buche. Damit war der Traum vom Finale auch über die Zeitregel nicht mehr realisierbar. "Ich bin eigentlich ganz locker rangegangen, aber man kann ja nichts machen. Man weiß nie, wie der Lauf endet", sagte sie enttäuscht. Ihr Fazit: "Na ja, es hätte besser sein können." Lächeln konnte die 16-Jährige am Ende trotzdem: "Ich nehme auf jeden Fall die Erfahrung mit. Und die Stimmung ist sehr schön."
 


1.500 Meter | Vorlauf


Emie Lotta Berger macht's auf der Zielgeraden

Die Ausgangslage war klar: Vier Athletinnen schaffen es direkt ins Finale. Das wusste auch Emie Lotta Berger (mettmann-sport). Lange lief sie in einer größeren Führungsgruppe mit. Doch auf den letzten Metern wurde es ernst: Die 16-Jährige packte ihren Kampfgeist aus und schob sich vorbei an der Schweizerin Sabella Tesfaye auf Rang vier nach vorne. In 4:34,64 Minuten sicherte sie sich die direkte Qualifikation für den Endlauf, der am Mittwochabend stattfinden wird.

"Ich freue mich sehr, sehr, dass ich dabei bin im Finale!", freute sich die Mittelstrecklerin. "Das war mein Ziel für heute." Für ihren starken Endspurt hatte sie folgende Erklärung parat: "Ich spare mir die Kraft immer ein bisschen auf." Den Laufsieg holte sich in 4:33,83 Minuten Polens Zuzanna Wiernicka. Die beste Zeit lief die Siegerin des zweiten Laufs, Ayca Fidanoglu aus der Türkei, in 4:30,73 Minuten.
 


2.000 Meter Hindernis | Vorlauf


DLV-Duo sorgt für gelungenen Auftakt

Pünktlich mit dem ersten Startschuss der U18-Europameisterschaften trat auch gleich die erste DLV-Athletin in Aktion: Jolanda Kallabis, über die Hindernisse schnellste Athletin im Feld. Und die Freiburgerin erledigte ihre Aufgabe souverän: Von Beginn an hielt sie sich in der Spitzengruppe auf. Am vorletzten Wassergraben setzte sich die 17-Jährige schließlich mit Sofia Thogersen (Dänemark) und der Spanierin Maria Viciosa vom Feld ab und lief ohne große Mühe in 6:48,67 Minuten auf Rang zwei. Fürs direkte Weiterkommen hätte auch Platz fünf gereicht.

"Es war super", bilanzierte die Tochter des Deutschen Hindernis-Rekordlers Damian Kallabis im Ziel. "Der Lauf hat mich kaum Kraft gekostet. Ich konnte super mitlaufen und dann waren die Verfolgerinnen auch schon weg. Da hatte ich meinen Finalplatz quasi schon sicher, deshalb habe ich nicht noch mal extra Gas gegeben."

Im zweiten Vorlauf setzte sich Adia Budde (TSV Altenholz), Zweitschnellste der Meldeliste, gleich zu Beginn des Rennens an die vorderste Position und riss eine immer größer werdende Lücke zu den Verfolgerinnen. Ihre Zeit wurde mit 6:48,71 Minuten gestoppt, einzig Thogersen (6:45,31 min) und Team-Kollegin Kallabis waren im ersten Lauf noch ein wenig flotter unterwegs. "Es war toll, hier laufen zu dürfen, und dass es gleich so gut geklappt hat, war umso schöner", strahlte sie. "Ich mag es, vorneweg zu laufen, da habe ich mehr Platz am Wassergraben."
 


Hochsprung | Qualifikation


Johanna Göring und Joana Herrmann zu früher Stunde hellwach

Früh aufstehen mussten am Montagmorgen die Hochspringerinnen: Denn gleich um 8:25 Uhr Ortszeit (7:25 Uhr deutscher Zeit) begann die Qualifikation für das Finale, das am Mittwoch ansteht. Den starken Leistungen der beiden deutschen Springerinnen Johanna Göring (SV Salamander Kornwestheim) und Joana Herrmann (SV Teuto Riesenbeck) tat dies keinen Abbruch: Fehlerfrei floppte die 1,92-Meter-Springerin Göring über 1,77 Meter, Joana Herrmann zog nach einem gerissenen ersten Versuch im zweiten nach. Die direkte Qualifikationshöhe von 1,80 Metern musste keine Athletin mehr angehen.

"Es war voll cool, eine richtig tolle Erfahrung", berichtete Joana Herrmann, die mit einer "PB" von 1,80 Metern angereist war. Nach dem Fehlversuch habe sie noch einmal nachjustiert und ihren Anlauf etwas nach hinten verlagert. "Wir hatten sehr viel Spaß", zog auch Johanna Göring ein positives Fazit zum ersten Auftritt des Duos. Die frühe Uhrzeit habe beiden Springerinnen nichts ausgemacht: "Man muss ja auch so früh in die Schule."
 


Kugelstoßen | Qualifikation


Ein großes und ein kleines Q

Beide deutschen Kugelstoßerinnen stehen im U18-EM-Finale! Einen sehr souveränen Eindruck hinterließ am Montag Jolina Lange (LV 90 Erzgebirge), die nach 14,59 Metern im ersten Versuch eine Runde später mit 16,43 Metern das Finale klarmachte. Es war die drittbeste Weite des Abends, am weitesten kam Martina Mazurova aus Tschechien (16,66 m). "Es war sehr aufregend und ich bin sehr froh über das große Q", erzählte sie anschließend. "Den Stoß fand ich ganz gut. Es ist mein erster internationaler Wettkampf und damit bin ich erst mal sehr zufrieden."

Was sich der Schützling von Christian Sperling für das Finale vorgenommen hat? "Auf jeden Fall Top Fünf oder vielleicht ... wir werden es morgen sehen." Das Wort Medaille wollte die 17-Jährige, die zum Favoritinnenkreis zählt, nicht aussprechen.

Mit der fünftbesten Weite aller Teilnehmerinnen zog auch Chantal Rimke (LC Jena) ins Finale ein. Sie zeigte drei solide 15-Meter-Stöße, von denen der weiteste auf 15,76 Meter ging. "Es hätte besser laufen können, aber ich bin im Finale. Es hat ein bisschen die Power gefehlt, aber ich gebe morgen mein Bestes."
 


Hammerwurf | Qualifikation


Eine weiter, eine raus

Für beide DLV-Athletinnen gingen am Montagmorgen jeweils ein gültiger und zwei ungültige Versuche in die Ergebnislisten ein. Doch während der Hammer der Frankfurterin Johanna Marrwitz im zweiten Durchgang auf 64,02 Meter und damit nahe heran an die geforderten 65 Meter flog, blieb es für Patricia Beck (SV Großolbersdorf) bei 56,46 Metern aus Runde eins. Als Siebte der ersten Gruppe hätten somit nur fünf Athletinnen in Gruppe B weiter werfen dürfen als die Sächsin; es wurden jedoch acht. Somit musste die 63-Meter-Werferin ihre Finalträume begraben.

Johanna Marrwitz hingegen zog als Sechstbeste in die Runde der besten Zwölf ein. "Das mit den zwei ungültigen Versuchen war halt schade", meinte sie nach dem Wettkampf. Beide Male war der Hammer ins Netz geflogen. "65 Meter wären schon schöner gewesen", haderte die 16-Jährige, die in diesem Jahr bereits 65,72 Meter geworfen hat. Unterm Strich stand jedoch der Finaleinzug – am Dienstagabend möchte sie "einfach ihr Bestes geben". Den weitesten Wurf zeigte in der Qualifikation eine Sportlerin aus Zypern: Valentina Savva, die im Finale zu den Favoritinnen zählen wird, beförderte ihr Wurfgerät auf 68,48 Meter.
 


Siebenkampf


Siebenkampf Tag 1
Mit: Anna Hinkelmann (SV Halle), Pia Meßing (TV Gladbeck)

 

MÄNNLICHE U18


100 Meter | Vorlauf


Erfolgreiche Vorläufe für DLV-Duo

Er war mit der zweitschnellsten Zeit nach Jerusalem gekommen. Und bereits in seinem 100-Meter-Vorlauf bewies Benedikt Thomas Wallstein (Gothaer Leichtathletik Centrum), dass er das Zeug dazu hat, ganz vorne mitzusprinten. Der Thüringer trommelte 10,51 Sekunden auf die Bahn und musste dafür nicht einmal alles geben. Hector Wandt aus Dänemark (10,67 sec) und der Litauer Adas Dambrauskas (10,69 sec) konnten nicht mithalten.

So schnell, wie er ins Ziel gerannt war, war der 17-Jährige auch in der Mixed Zone und gab dort in Windeseile ein Statement zu seinem Rennen ab. "10,5 Sekunden zum Einstieg, ich bin absolut zufrieden damit. Die ersten 50, 60 Meter habe ich Vollgas gegeben, das ging nicht anders. Aber wenn ich sehe, wie locker ich hinten raus laufen konnte – perfekt, ja!", gab er zu Protokoll, bevor er eilig weiterzog.

Knapper wurde es für Maximilian Achhammer vom TSV 1880 Schwandorf. Doch auch er schaffte in 10,78 Sekunden als Vierter seines Laufes die direkte Finalqualifikation. "Der Lauf an sich war nicht überragend, aber am Ende des Tages zählt einfach, dass man sich qualifiziert", meinte er. "Ziel ist auf jeden Fall nach wie vor das Finale. Bis dahin muss ich am Start arbeiten und hoffentlich geht dann was." Der Schnellste, wenn auch windunterstützt, war am Montag der Pole Marek Zakrzewski (10,29 sec), auch der Schwede Isak Hughes mit regulärer europäischer U18-Jahresbestzeit (10,44 sec) und Großbritanniens Dejaune Lingard (10,50 sec) überzeugten.
 


110 Meter Hürden | Vorlauf


Beide DLV-Athleten locker weiter

Von Anfang an Vollgas geben – dieses Motto hatte Nils Leifert (LAC Quelle Fürth) für seinen Hürdenvorlauf ausgerufen. Und das setzte er exzellent um: In 13,67 Sekunden verbesserte er seine Bestzeit um zwölf Hundertstel und rannte hinter dem ebenfalls Bestleistung sprintenden Belgier Némo Rase (13,52 sec) auf Platz zwei. Der französische 13,26-Sekunden-Sprinter Theo Pedre hatte in 13,74 Sekunden das Nachsehen. "Ich dachte nicht, dass es eine Bestleistung wird, aber ich bin überglücklich. So kann man anfangen!", freute sich der 17-Jährige. "Mir war wichtig, dass ich direkt in den Rhythmus reinkomme und nicht jede Hürde verschieden laufe. Deshalb bin ich voll draufgegangen."

"Katastrophal!", lautete dagegen die Einschätzung von Timon Dethloff (Cologne Athletics) nach seinem Vorlauf. Und das, obwohl er souverän als Zweiter hinter Christos Economides aus Zypern (13,50 sec) in die nächste Runde eingezogen war. Der 17-Jährige erläuterte sein vernichtendes Urteil: "Ich habe mich im Oberkörper verdreht, das hat mich im Kopf erwischt. Ich habe es irgendwie noch hinbekommen und aus dem Augenwinkel gesehen, dass nur ein anderer auf meiner Höhe war." Für die Top Vier in seinem Lauf, die in die nächste Runde weiterziehen durften, reicht es dennoch locker.

„Wie schnell war’s denn nun eigentlich?“, wollte er anschließend wissen. Die Antwort: 13,52 Sekunden, die viertschnellste Zeit der ersten Runde, allerdings mit Rückenwind von 4,0 Metern pro Sekunde. Dethloffs Hausrekord steht bei 13,70 Sekunden. Der Hürdensprinter zeigte sich jedoch zuversichtlich, im Halbfinale eine richtig schnelle Zeit abliefern zu können.
 


Stabhochsprung | Qualifikation


DLV-Duo bucht das Finalticket

Irgendwann hatten die Kampfrichter ein Einsehen: Nach zahlreichen Sprüngen in brütender Hitze verkündete der Stadionsprecher, dass alle 16 Athleten, welche die 4,75 Meter gemeistert hatten, ins Finale einziehen. Dazu zählten auch die beiden DLV-Athleten Hendrik Müller (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Joshua Stallbaum (TSV Schmiden). Der Leverkusener musste gar nur ein einziges Mal zum Stab greifen. Die Bedingungen seien nicht ganz einfach gewesen: "Die erste Stunde gab es kaum Schatten, erst dann wurde ein Sonnenschirm aufgestellt", sagte Hendrik Müller, der in der Sonne lange auf seinen Einstieg in den Wettkampf hatte warten müssen.

Joshua Stallbaum, der die U18-EM-Norm auch im Zehnkampf erreicht hatte, kämpfte während des Wettkampfes mit den Stäben. Mal sei der Stab zu hart gewesen, mal zu weich. Für seine drei übersprungenen Höhen von 4,40, 4,60 und 4,75 Meter benötigte er jeweils zwei Versuche. Zuversichtlich gab sich der vielseitige Athlet dennoch: "Die direkte Quali-Höhe von 4,90 Meter wäre ich auch noch gesprungen."
 


Weitsprung | Qualifikation


Simon Plitzko qualifiziert sich trotz Schmerzen fürs Finale

Zwei Überflieger, vier weitere direkt qualifizierte Athleten und ein Zentimeterkrimi zwischen den Nächstbesten: So gestaltete sich am Montagabend die Weitsprung-Qualifikation. Und im Kampf um die Finalplätze mischte bei kräftigem Rückenwind auch der deutsche Teilnehmer mit: Simon Plitzko (Hamburger SV) flog auf 7,20 Meter und damit nicht ganz heran an die für ein großes Q verlangten 7,25 Meter. Doch mit Rang neun in der Endabrechnung beider Gruppen reichte es dennoch klar für einen Einzug unter die besten Zwölf.

Dennoch war die Stimmung beim Hamburger nach dem Qualifikations-Wettkampf getrübt. "Ich bin etwas verletzt", erklärte er und deutete auf seinen Oberschenkel. "Das ist am Montag im Training passiert. Ich habe das immer wieder gespürt." Aus der Mixed Zone ging es für den Weitspringer direkt weiter auf die Physiobank.

Einen Vorgeschmack auf ein möglicherweise hochklassiges Finale lieferten Athleten aus Italien und Frankreich: Mattia Furlani (7,62 m) und Thomas Martinez (7,61 m) übertrafen beide den bisherigen Meisterschaftsrekord, den der Sieger der ersten U18-EM 2016, Panagiotis Mantzourogiannis (Griechenland), bis dahin mit 7,60 Metern innegehabt hatte.
 


Diskuswurf | Qualifikation


Die Scheiben fliegen nicht: DLV-Duo verabschiedet sich in der Qualifikation

56,50 Meter waren im Diskuswurf für einen Platz im Finale am Dienstag gefordert. Eine Weite, die William Wolzenburg (SV Georgsheil) mit einem Bestwert von 58,03 Metern in seiner Karriere bereits geknackt hat. Und auch Ole Mehlberg (SC Neubrandenburg; PB: 56,42 m) hätte am Einzug in die Endrunde schnuppern können. Doch in der Qualifikation wollten die Disken der DLV-Athleten einfach nicht so weit fliegen. Mit 52,45 Metern musste Wolzenburg die Segel bereits nach Gruppe 1 streichen. Auch sein Team-Kollege, der rund eine Stunde später ranmusste, kam nicht weiter: 52,21 Meter. Platz 14 und 15 für die zwei deutschen Starter. 

"Der Wettkampf hat sich bis auf den ersten Wurf gar nicht so schlecht angefühlt", blickte Ole Mehlberg auf sein internationales Debüt zurück. "Ich weiß auch nicht, was los war. Es ist schon ziemlich belastend, auch weil die Quali-Weiten jetzt nicht besonders stark waren." Neben der Erfahrung nimmt der Neubrandenburger auch die Erkenntnis mit nach Hause, dass auch eine U18-EM nur ein ganz normaler Wettkampf sei. "Ich weiß gar nicht, warum ich mir die ganzen Gedanken überhaupt gemacht habe. Ist ja eigentlich auch unnötig." – "Es hat technisch einfach nicht gepasst", kommentierte William Wolzenburg seinen Wettkampf mit einem Kopfschütteln.
 


Speerwurf | Qualifikation


Jan Spieker beweist Nervenstärke

Vor seinem dritten Speerwurf-Versuch war Jan Spieker (DJK Arminia Ibbenbüren) gefordert: Denn seine 61,80 Meter aus dem ersten Versuch würden, so viel stand fest, nicht für den erhofften Einzug in die Top Zwölf reichen. Doch der 17-Jährige behielt die Nerven! Auf 65,66 Meter segelte das Wurfgerät – Rang acht in der Qualifikation.

"Ich bin sehr glücklich", sagte er. "Ich bin froh, dass ich drin bin, auch wenn es im letzten Versuch war. Nervenkitzel und Nervenstärke – da hat man in der Luft geschaut: Fliegt der jetzt oder fliegt er nicht?" Beim ersten Wurf hatten Winkel und Geschwindigkeit nicht gepasst. "Den zweiten habe ich zu lange festgehalten, da ist er aus dem Sektor gerutscht", analysierte er seinen Wettkampf direkt im Anschluss.

Weniger gut lief es bei Team-Kollege Samuel Wolter (1. LAV Rostock). Am Montagabend in der ersten Qualifikationsgruppe gestartet, war ihm gleich klar, dass seine 55,90 Meter nicht fürs Finale reichen würden. "Ich glaube, die Konzentration war nicht so da, ich war sehr nervös", meinte er. "Jetzt habe ich Erfahrungen gesammelt und weiß, wie ich es besser machen kann", zeigte sich der 17-Jährige tapfer. Einzig Maté Horvath aus Ungarn (71,90 m) und Stepan Sipek aus Tschechien (71,46 m) übertrafen die Qualifikationsweite von 71 Metern direkt.
 

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