| Norddeutsche Meisterschaften

Alexander Gladitz pulverisiert in Berlin Hallenbestzeit

Am ersten Tag der Norddeutschen Meisterschaften in Berlin ist Alexander Gladitz die 400 Meter in 47,38 Sekunden gelaufen. Für besondere Aufmerksamkeit sorgte der Aufritt von Doping-Kronzeugin Yuliyia Stepanova. Die Russin meldete sich nach ihrer Dopingsperre über 1.500 Meter (4:26,30 min) außerhalb der Wertung zurück.
Jan-Henner Reitze

"Ich bin überrascht von dieser Zeit." Das war die Reaktion von Alexander Gladitz (LG Hannover) auf seine 47,38 Sekunden über 400 Meter - gut eine Sekunde schneller als die bisherige Hallenbestzeit aus dem vergangenen Jahr (48,41 sec). Die Wintervorbereitung war nicht optimal - eine Nasennebenhöhlenentzündung hatte dafür gesorgt, dass einige harte Tempoläufe vom Trainingsplan gestrichen werden mussten.

Etwas Ruhe hat offensichtlich nicht geschadet. Schon am vergangenen Wochenende lief der 21-Jährige die 200 Meter in 21,36 Sekunden. Nach dem erfolgreichen Einstand über 400 Meter gibt es am kommenden Wochenende in Gent (Belgien; 8. Februar) die Chance, diese Zeit zu bestätigen.

Hendrikje Richter mit starkem Finish

Über 400 Meter der weiblichen Jugend U20 lieferte Hendrikje Richter (SV Preußen Berlin) ein bärenstarkes Rennen ab - in dem sie nach 150 Metern als Dritte auf die Innenbahn einbog und in der Kurve zum Überholen ansetzte. Obwohl die 17-Jährige damit einige Extrameter absolvieren musste, war sie nicht zu halten und lief 54,58 Sekunden.

"Ich hatte keinen Druck und weiß, dass ich gut trainiert habe", sagte die Deutsche U18-Meisterin von 2013. Im vergangenen Jahr war sie beim Ausscheid für die Olympischen Jugendspiele unglücklich gestürzt und auch im weiteren Saisonverlauf nicht zufrieden mit sich. Daraus hat sie gelernt.  
 
Die Teilnehmerin der U20-WM Ann-Kathrin Kopf (TSV Otterndorf; 55,45 sec) kam auf Rang zwei, vor Laura Gläsner (TSV Germania Helmstedt; 55,59 sec). Bei den Frauen siegte Anna Raukuc (LG Hannover) in 55,55 Sekunden.

Doping-Kronzeugin Yuliyia Stepanova zurück auf der Bahn

Großes Medieninteresse gab es um die 1.500 Meter der Frauen. Die russische Doping-Kronzeugin Yuliyia Stepanova meldete sich im Wettkampf zurück. Erst in der Nacht zuvor hatte sie die Startfreigabe bekommen, nachdem am Dienstag eine zweijährige Dopingsperre abgelaufen war. Für den LAC Olympia 88 Berlin lief die 28-Jährige außerhalb der Wertung als Zweite 4:26,30 Minuten.

Sieg und Titel ging an Johanna Christine Schulz (SC Rönnau 74; 4:25,60 min) vor Hindernis-Spezialistin Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB; 4:32,44 min). Mehr zum Auftritt von Yuliyia Stepanova lesen Sie auf <link http: www.laufen.de articles _blank>laufen.de.

Sven Knipphals tüftelt an Startphase

Über 60 Meter der Männer testete Sven Knipphals insbesondere seine Schrittgestaltung am Start - daran arbeitet er in diesem Winter. Bisher verliert der Wolfsburger auf den ersten Metern gegenüber der Konkurrenz, setzt die Schritte nicht aktiv genug. "Es war schon besser, aber noch nicht perfekt", meinte der Vize-Europameister mit der Sprintstaffel nach 6,75 Sekunden und dem Sieg im Endlauf.

Im Vorlauf blieb die Uhr bei 6,74 Sekunden stehen. "Ich bin konstant. Das ist schon ein wichtiger Fortschritt." Weitere Starts sind am Dienstag in Erfurt (3. Februar) und am Samstag in Chemnitz (7. Februar) geplant. Dann ist die Hallensaison beendet.

Anna-Lena Freese knapp vorn

Genau auf das Fotofinish schauen, mussten die Kampfrichter um die Siegerin bei den Frauen benennen zu können: Anna-Lena Freese (FTSV Jahn Brinkum; 7,47 sec) setzte sich mit nur einer Hundertstel Vorsprung vor Lisa Marie Kwayie (Neuköllner SF; 7,48 sec) durch, die noch der U20 angehört.

"Der Einstieg vor einer Woche war Bombe, da wollte ich einen draufsetzten. Das hat noch nicht geklappt, aber für den zweiten Wettkampf ist es okay", erklärte Anna-Lena Freese, die sich nach überstandenen Verletzungsproblemen wieder "fit" fühlt.

Tracey Schulz (SC Neubrandenburg; 7,57 sec) holte den U20-Titel über 60 Meter. In der männlichen Jugend U20 setzte sich Marek Sefranek (LG Greifswald; 6,87 sec) vor Fabian Netzlaff (SV Werder Bremen; 6,95 sec) durch.

Eike Onnen will es noch einmal wissen

Hochspringer Eike Onnen (LG Hannover) holte sich zuerst mit 2,11 Metern den Titel und ließ dann 2,20 Meter auflegen, scheiterte aber knapp. "Ich hatte eine weite Hose an, die war schuld", scherzte der WM-Teilnehmer der Jahre 2007 und 2011, der sich wieder mehr auf den Sport konzentriert. "Ich habe noch zwei Jahre, die möchte ich nutzen", erzählte der 32-Jährige. In diesem Winter möchte er sich an größere Höhen herantasten, um dann im Sommer wieder voll anzugreifen.

Im Dreisprung der Frauen flog Neele Eckhardt (LG Göttingen) zweimal auf 13,31 Meter. "Ich bin etwas erkältet und habe erst heute Morgen entschieden, dass ich starte", erklärte die DM-Dritte, die spätestens im Sommer einen Angriff auf die 14 Meter starten will.

Auf starke 6,17 Meter flog U20-Weitspringerin Helen Stramm. "Es war einfach mein Tag", erklärte die Athletin des SCC Berlin, die an ihrem Absprung gearbeitet hat und nicht mehr so stark stemmt wie früher. Als Zweite landete auch die erst 16-Jährige Janika Baarck (SC Neubrandenburg; 6,04 m) jenseits der Sechs-Meter-Marke. Im Stabhochsprung der U20 flog der Bremer Maximilian Knief über glatte fünf Meter.

Die Resultate finden Sie in unserer <link http: www.leichtathletik.de ergebnisse wettkampf-resultate _blank>Ergebnisrubrik

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